Die Ersten Gewächse des Rheingau

Am Wochenende vor der diesjährigen Vorpremiere der Großen Gewächse des VDP war ich im Rheingau. Bei dieser Gelegenheit konnte ich die Premiere der ‚Ersten Gewächse‘ (EG) der rheingauer Nicht-VDP-Winzer besuchen. Das Bild von den 2014er EGs, das ich bei dieser Verkostung gewann, war diffus, weswegen ich zu der Veranstaltung auf Schloss Schönborn nichts im Blog veröffentlichte. Als dann das Angebot kam die Ersten Gewächse daheim für das Blog zu verkosten, musste ich keine Minute nachdenken. Schließlich hat dieses Blog seinen Namen von einem rheingauer Dialekt-Ausdruck – Schnutentunker sind so etwas wie Verkostungsschnorrer. Das Angebot von Kostflaschen aus dem Rheingau kann ich da quasi gar nicht ablehnen – Authentizität, Sie wissen schon… Die Ersten Gewächse des Rheingau weiterlesen

Türkischer Riesling

Mein Freund Peter ist eine wichtige Quelle für dieses Blog. Nicht nur, dass ich ihn gelegentlich bei kniffligen Detailfragen zum Winzerhandwerk konsultiere, er liefert auch spannende Weine und lustige Anekdoten – letzteres durchaus unfreiwillig, was daran liegt, dass er sein Herz auf der Zunge trägt. Das hat ihm schon den Spitznamen ‚arroganter Sack’ eingebracht (dass er das aber nicht ist, können Sie hier sehen, wenn er erklärt, was eine Winzergenossenschaft ist). Als ich Ihn jetzt bei der Schluck-Party traf, lag wieder mal besonders viel Herz auf der Zunge, als er mir seinen Begleiter mit den Worten vorstellte: ‚Felix, kennst Du schon unseren Türken?’ Türkischer Riesling weiterlesen

Reine Formsache

Kennen Sie das: Sie sitzen in gemütlicher Runde mit netten Weinfreunden, jemand schenkt einen Wein ein und alle sind begeistert ob der Klasse und Eleganz des Gereichten, nur Sie denken bei sich: ‚was ist das denn für ein banaler Tropfen?‘ – obwohl Rebsorte und Art eigentlich genau Ihr Ding sein sollten? Und haben Sie schon einmal der Gelegenheit entgegengefiebert einen Wein, den Sie in jüngster Zeit mehrfach mit größtem Vergnügen getrunken haben, im vinophilen Freundeskreis vorzuführen, und wenn es dann endlich so weit ist, dass Sie Ihren Superstar präsentieren, tritt betretenes Schweigen ein, bis schließlich jemand verlegen etwas sagt, was ungefähr klingt wie ‚Ja, öhm, äh … also das ist wirklich okay, aber jetzt, so Begeisterungsstürme, äh…eher nicht…‘ und dann probieren Sie nach und stellen fest, dass Ihr Liebling sie gerade im Stich lässt und diese spezielle Flasche auch bei Ihnen keine Euphorie auslöst? Reine Formsache weiterlesen

Erst die Arbeit und dann…

Manchmal fragen mich Freunde, ob ein exklusiver Rahmen oder bevorzugte Behandlung bei der Weinpräsentation es mir schwer machen würden distanziert und neutral über den präsentierten Wein zu urteilen. Der Reflex das vehement zu verneinen ist da. Ich habe mich aber eine Weile selbst beobachtet und wage jetzt das Urteil: Nein, Pomp und Exklusivität beeindrucken mich nicht – aber Emotionen. Menschen, die ihr Produkt mit Herzblut fertigen, spür- und sichtbar die Extrameile gehen, lösen in mir Emotionen aus, die sich bis in die Geschmacksknospen ausbreiten. Ich schiebe den folgenden Bericht schon eine Weile vor mir her, hoffend eines morgens aufzuwachen und totale Neutralität zu verspüren. Keine Chance: Hier also ein Loblied auf Menschen, denen zu begegnen ein besonderes Privileg ist: Nebenerwerbswinzer! Erst die Arbeit und dann… weiterlesen