Blindflug Weinpodcast Jubiläum

Blindflug 100: Hundert Jahre Blindflug

Hipp Hipp, Hurra! Wir haben genullt. Und dazu haben wir uns zwei ganz besondere Weine ausgesucht. Selosse Millésime und CO Liquid Earth sind Sehnsuchtsweine, seltene Phänomene und sehr sehr gut!

Die ersten Hundert sind geschafft und wir geben uns der hemmungslosen Selbstbespiegelung, ausuferndem Eigenlob, aggressiver Klugscheißerei und allem anderen hin, wofür ihr uns in den letzten vier Jahren mehr oder weniger regelmäßig auf eure elektronischen Geräte geladen habt, insgesamt rund 400.000 mal.

Jacques Selosse: mehr geht nicht

Jacques Selosse Millésime Premier Cru Extra Brut

Sascha bringt einen Wein ins Glas, den er dankenswerterweise kaufen durfte. Also er durfte ihn in der Zuteilung zum regulären vom Weingut genehmigten Preis vom offiziellen deutschen Importeur erwerben – für einen mittleren dreistelligen Betrag. Wollten wir heute ein zweites Fläschchen erwerben – zum Beispiel, weil uns der Wein durchaus 100 Punkte wert war – dann ginge das spontan nur auf dem Sekundärmarkt für aktuell 4290 Euro. Ah, das müssen wir uns noch mal überlegen. Jacques Selosse Millésime Premier Cru Extra Brut 2008 heißt der Wundertropfen, der auch vom Wine Advocate mit 100 Punkten ausgestattet wurde. Zauberstoff.

Battenfeld Spanier CO: mehr geht immer

CO Liquid Earth Battenfeld Spanier

Der Riesling CO ‚Liquid Earth‘ 2017 vom Weingut Battenfeld-Spanier ist der erste deutsche Riesling, der über den Platz Bordeaux vertrieben wird. Warum das etwas wirklich Bemerkenswertes ist – und zwar für den gesamten Deutschen Riesling –, hat Felix in einer Geschichte für Meiningers Weinwirtschaft beschrieben, weswegen er das nicht zeitgleich im Podcast ausbreiten kann. Ein paar Erklärungen, warum das ein großartiges nächstes Kapitel in der Erfolgsgeschichte des hiesigen Weines ist, gibt es aber natürlich trotzdem. Der Wein erweist sich auch aus dem schwarzen Glas für Sascha als ein würdiger Anschluss an den großen Selosse.

Viel Spaß bei einer neuen Episode unseres Podcasts.

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29 Gedanken zu „Blindflug 100: Hundert Jahre Blindflug“

  1. Lieber Herr Bodmann, ich habe diese Folge nochmal nachgehört. Als ich die Folge das erste Mal genossen habe, konnte ich Ihre Aligoté-These noch nicht einordnen. Heute habe ich Zweifel daran. Würden Sie die Qualifikation als minderwertige Rebsorte auch heute aufrechterhalten? Nach meiner Wahrnehmung hat der Aligoté in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit bekommen. Und zeigen nicht ein paar Winzer, dass Aligoté auch Spitzenweine hervorbringen kann? Ich würde sogar sagen, wir erleben seit drei bis vier Jahren eine Renaissance dieser Rebsorte (oder einen Hype?). Oder habe ich hier eine verzehrte Wahrnehmung? Bin auf Ihre Gedanken gespannt.

    1. Es gibt keine Rebsorte, aus der nicht irgendwo auf der Welt irgendwer einen wahrhaft großartigen Wein keltert. Obwohl, beim Solaris bin ich noch auf der Suche (beim Bacchus habe ich neulich die Lücke geschlossen). Und jedes Mal, wenn einer eine Rebsorte als minderwertig bezeichnet, wird ihm dieser Wein vorgehalten. Indes: eine Schwalbe macht keinen Sommer und in der Weinwelt mehr als irgendwo sonst: keine Regel ohne Ausnahme. Das vorweggeschickt, ich habe nichts zurückzunehmen.
      Renaissance sowieso nicht, denn das ist ja die Wiederbelebung alter Größe. A. war nie groß (immer ein einfacher Wein gewesen). Ein paar Winzer … Spitzenweine. Wer denn? Also Coche definitiv nicht 😉 Und der Premier Cru war der, den Sascha so schaurig fand etc. Natürlich ist das Geschmacksache, aber wo ist der Concours Mondial der Rebsorte? Es gibt objektive Indikatoren (Und die Existenz von Wettbewerben ist ein sehr guter) und da spricht nichts für den A.
      Wir erleben auch keinen Hype, es ist eher so, dass jetzt A. von Winzern importiert werden, von denen der Chardonnay schlicht nicht zu kriegen ist, zu preisen, bei denen die vermutlich Probleme haben, einen Lachanfall zu unterdrücken.
      Die Hektarzahl in Frankreich wächst seit 1978 wieder. Allerdings sehr langsam. Könnte ein Indikator sein. Schaut man sich allerdings parallel die Entwicklung der Produktion von Crémant an, liegt die Annahme nahe, dass die Stillweinproduktion aus der Sorte stark rückläufig ist, aber das ist aus der Hüfte geschossen.
      cheers
      Felix

      1. Lieber Felix, mit großer Freude habe ich die letzte Podcastfolge gehört. So bin ich auch auf Deine Antwort aufmerksam geworden. Vielen Dank!

        Zum Solaris hätte ich zumindest einen Hinweis ins Blaue hinein: Vielleicht kannst Du die Lücke mit dem „Söl´Viin – Täfelchen – Solaris – 2022“ schließen. Dieses neue Projekt von Ben Müller klingt vielversprechend (Einstellung eines ehemaligen Dautel-Mitarbeiters; Austausch mit Familie Keller, insbesondere Felix; alte Ramonet-Fässer). Könnte einen Versuch wert sein und eine interessante Geschichte für den Podcast ergeben.

        Zum Aligoté: Du hast Recht, „Renaissance“ ist der falsche Begriff und würde voraussetzen, dass der Aligoté zur alten Größe zurückkehrt. Das ist nicht der Fall.

        Es gibt nach meiner Einschätzung schon ein paar Adressen, die aus Aligoté gesuchte Spitzenweine herstellen. Deshalb vermute ich auch, dass es weniger an der Rebsorte liegt, sondern an der relativ geringen Aufmerksamkeit, die ihr (im Vergleich zum Chardonnay) bis jetzt gewidmet wurde. In Auswahl:

        – Charles Lachaux
        – Tino Kuban (Les Jardins Vivants / L´Origine / Maison Glandien)
        – William Kelley
        – Guilbert Gillet
        – Catharina Sadde

        Meines Erachtens könnte man schon auch d´Auvenay und Leroy nennen. Denn nur weil es wenig gibt (d´Auvenay) oder kein Import stattfindet (Leroy), kann man bei Aligoté von diesen Weingütern von Spitzenweinen sprechen. Ah, und Bernard von Berg könnte man auch erwähnen.

        Bei den aufgelisteten Weinen ist es nicht so, dass der Aligoté mitgekauft werden wird, um andere Weine zu erlangen. Das Gegenteil ist der Fall: Die genannten Weine werden von den Händlern an Stammkunden verteilt, nur in Paketen verkauft oder nur bei „Nose to tail“-Einkauf angeboten. Auf dem Sekundärmarkt gibt es saftige Aufschläge.

        Mein Eindruck ist auch, dass sich Tastings, bei denen es nur um Aligoté geht, häufen. In jüngerer Zeit etwa „Aligator“ (PLANQUE), „AliGOATé“ oder jetzt am Montag „Aligoté-Lunch“ (Zarzo).

        Mein Eindruck also: Kein Rebsorten-Problem, ein Aufmerksamkeitsdefizit. Happy to discuss! Viele Grüße, Moritz

        1. Aber es gibt nicht mehr viel zu diskutieren, die Argumente sind ja ausgetauscht. Ich will nur noch mal sicher gehen, dass ich Dich richtig verstanden habe: die Popularität dieser Einhörner, die Du da nennst (William Kelleys Nebenrerwerbsflaschen finde ich besonders schön) hat nichts mit den sehr schillernden Geschichten dieser Weingüter zu tun, nichts mit der Distribution durch Händler wie Unicorn, die eine ganz eigene Bubble pflegen und nichts mit ihrer (überwiegenden) Zugehörigkeit zur Nullinterventionswelle. Nein, es ist die Qualität der Rebsorte! Und mein Einwand, dass D’Auvenay und Leroy nicht zu nennen sind konterst Du mit ‚Meines Erachtens könnte man schon auch d´Auvenay und Leroy nennen. Denn nur weil es wenig gibt (d´Auvenay) oder kein Import stattfindet (Leroy), kann man bei Aligoté von diesen Weingütern von Spitzenweinen sprechen.‘ weil alles, was ich sonst noch im Podcast erzählt habe Quatsch ist? Die Sekundärmarktschwäche habe ich mir ausgedacht und die Koppelgeschäfte zur Preisstützung gibt es gar nicht? Und selbst wenn es die gäbe, dann hätte das nichts mit der Qualität der Rebsorte zu tun?
          Mein Herz hängt da nicht dran. Von mir aus ist Aligoté dann eine hochwertige Rebsorte. Be my guest.

  2. Ich hoffe es ist noch nicht zu spät zu fragen, aber was denkst du über die Lagerfähigkeit des CO Liquid Earth 2017? Kann der noch liegen oder sollte man den bald aufmachen? Im Podcast scheint ihr ja schon ordentlich Spaß dran gefunden zu haben. Über eine kurze Antwort würde ich mich sehr freuen.
    Gruß aus Düsseldorf, Andreas

      1. Vielen Dank für die flinke Antwort. Und was machst du mit Flasche Nr. 3? Kleiner Scherz 😉

        Auch von mir noch Glückwunsch zur 100. Folge!

  3. Hallo 😃 lese mit Interesse über potentielle Weinliebhaber Gruppen – gibt es denn Interessenten im Raum Karlsruhe Pforzheim Stuttgart?
    Viele Grüße
    Maria

  4. Herzlichen Glückwunsch und auf die nächsten 100 Folgen!
    Würde mich über eine Frankfurt am Main-Initiative freuen in der Hoffnung, dass auch weintrinkende Frauen gerne gesehen wären 🙂

    1. Gibt es eine Weingruppe in Frankfurt? Würde mich über einen kurzen Hinweis freuen, die passende Blindflug-Folge kenne ich leider nicht. Viele Grüße!

  5. Herzlichen Glückwunsch zur 100sten Folge und vielen Dank für Euren unterhaltsamen Podcast!

    Gibt es eigentlich bereits eine Wein-Ortsgruppe im Rheinland (Köln oder Bonn)?

  6. Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für hundert Mal Blindflug und 300+ maliges Hörvergnügen!

    Ich freu mich auf neue Berliner Blindflug Weinnasen!
    @_christophbrunner_

  7. Weinliebhaber dankt Weinliebhabern für das Weinliebhaben – und das in 100 sehr interessanten, lehrreichen und unterhaltsamen Folgen!

    Ich freue mich auf die Wein-Ortsgruppe Berlin und auf Kontakte in Berlin.

      1. Hallo Felix (nachgereichte Glückwünsche zum Jubiläum!) und hallo Torsten! Ich hatte dich, Torsten, seinerzeit zwei mal auf Insta angeschrieben, aber außer einer Art Eingangsbestätigung von dir keine Antwort bekommen. No offense – war sicher viel zu tun. Dennoch meine Frage: Gibt es eine Gruppe oder Gruppen, zu denen ich noch dazustoßen könnte? Beste Grüße und danke für eure Initiative und Mühe, Felizitas

  8. Herzlichen Glückwunsch zur 100sten Folge! Danke für die tolle Unterhaltung, dem vielen Weinwissen, den schönen Anekdoten und den Weintipps (auch wenn vieles nicht in meinem Budgetrahmen lag)!
    Für mich war die Piwi-Geschichte jedoch kein Fail, denn ich hab mich sehr über die tolle Flasche von Sascha für meine Piwi-Portrait-Fotostrecke gefreut. 😉

    Macht weiter so!

    Viele Grüße aus Franken,
    Simon (alias @Photolausmann)

  9. Herzlichen Glückwunsch zu diesem runden Jubiläum! Ich freue mich auf die nächsten 100 Folgen und bedanke mich ganz herzlich für die informativen, lustigen und kurzweiligen Stunden, die Ihr mir bisher beschert habt. Liebe Grüße aus Köln!

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