Schafe im Weinberg Podcast

Blindflug 124: Schafe im Weinberg

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Flo
Strtet mit Schafen und Chardonnay
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Felix
Übernimmt bei 28:52 mit korsischem Wein

Heute geht’s um Schafe und um Krimskrams wie Kronkorken – mit sehr guten, unaufgeregten Weinen im Glas.

Flo ist der Frage nachgegangen, welchen Sinn und Zweck Schafe im Weinberg haben. Er hat sich mit einer wissenschaftlichen Studie befasst und einen bekannten Praktiker interviewt. Felix freut sich, dass er dieses mal etwas improvisieren und lose Enden aus den letzten Folgen aufnehmen kann.

Wagner-Stempel-Chardonnay: Achtung, Edition!

Wagner-Stempel Chardonnay

Flo hat den Wagner-Stempel, Chardonnay ‚Halbstück‘, 2021 aus Rheinhessen im Gepäck. Es handelt sich um eine Sonderfüllung für den Weinladen Schmidt. Felix ist sehr angetan, findet in der Kombination aus etwas zurückhaltender Frucht und deutlicher Phenolik bei gefühlt null Zucker und eher zurückhaltender Säure sein Beuteschema voll bedient. Das schmeckt schon irgendwie deutsch, andererseits kommt Felix nicht auf die Rebsorte, weil dieser Chardonnay mit viel Apfel und Birne und ohne jede Gelbfruchtigkeit seine Rebsorte nicht unbedingt herausschreit. Ein toller Wein.

Der Hauswein aus Korsika

Abbatucci Faustine Rouge

Felix hat beim GG-Tausch von Maximilian dessen ‚Hauswein‘ zur Prüfung erhalten. Dieser Faustine Rouge Vieillese Vignes 2019 von Abbatucci aus Korsika muss jetzt einspringen, weil der eigentlich vorgesehene Wein noch in der Post steckt. Flo tippt auf Chianti Classico Riserva gehobener Güte und irgendwie ist das eine ziemlich gute Näherung. Viel schöne Kirschfrucht, tolle Klarheit, crisp, aber auch mit einer guten Portion Tannin. Das ist sehr viel Wein fürs Geld.

Viel Spaß bei einer neuen Episode unseres Podcasts.

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8 Gedanken zu „Blindflug 124: Schafe im Weinberg“

  1. Wie verhält es sich denn mit der Trinkreife, anhand welcher Faktoren machst du fest ob der Wein schon reif genug ist oder er noch 2 weitere Jahre benötigt. Geht es hier strikt nach dem Muster, jetzt trinke ich 2016 und nächstes Jahr ist dann 2017 dran oder gibt es hier Unterschiede?

    Was hältst du von den Trinkreife Tabellen, bspw. bei Vinum.
    Demnach wäre es „Kindermord“ einen deutschen Wein zu trinken bevor er nicht mindestens 5-7 Jahre im Keller reifen durfte.
    Es heißt doch immer es werden zu 95% Weine so ausgebaut das sie in den ersten 1-2 Jahren getrunken werden?
    Bei einem deutschen Spätburgunder kann ich es durchaus nachvollziehen das die Kellerreife notwendig ist aber bei einem Weißwein möchte man doch in den meisten Fällen auch die knackige Frische und Säure.
    Hier kommt es doch nur zu einer Verschiebung des Geschmacksprofils aber ob der Wein dann gereift erst seien Höhepunkt erreicht ist für mich zumindest beim Weißwein fraglich.

    1. Ich mache das an Erfahrungen fest und an einem Indikator, den ich schon ziemlich oft benannt habe (was ich nicht erwähne, um Dich zu maßregeln, sondern um klar zu machen, dass der kein geheimer Kniff ist). Es geht um die Entwicklung im ersten Jahr der Flaschenreife. Also die Wiedervorlage von GGs beziehungsweise auch die Präsentation der ‚Late Releases‘. 2016 schmeckte 2018 quasi noch genau so wie 2017. Die extrem langsame Entwicklung im zweiten Jahr lässt mich glauben, dass der Jahrgang sehr haltbar ist. Abgeleitet habe ich das aus recht ähnlichen Erfahrungen mit 2004, 2007 oder 2013. In 2008 gab es das auch, aber bei weitem nicht flächendeckend. In 2017 fand ich das nicht so extrem, aber gemessen an 2011 oder 2018 war das immer noch Schneckentempo. Es ist eben nicht einfach ein Automatismus eher kühler Jahre (sonst hätte 2007 nicht so sein können, das Jahr war nicht gerade kühl). Galoppiert der Jahrgang in diesem ersten Jahr der Flaschenreife, ist Vorsicht geboten. 2005 und 2009 haben kräftig Power zugelegt, waren aber nicht unangenehm. Trotzdem reiften die zu ziemlichen Brocken (ob 2009 noch mal eine Schlankheitskur macht, ist ja Gegenstand eines Gelehrtenstreits ;-)) 2011 war noch schlimmer, weswegen vieles davon heute nicht schön ist, 2015 ging in die Richtung, aber nicht so schlimm, 2018 schlug dem Fass den Boden aus (deswegen die Bemerkung im Podcast, auf die sich Dein Kommentar vermutlich bezieht). Also nein, nicht dieses Jahr 2016 und nächstes dann 2017. Ich hätte (wenn ich ein normales Kauf- und Konsumverhalten hätte) 2019 vermehrt 2014er und 2015er getrunken, die 2013er aber noch etwas liegen gelassen. Dann wäre ich im Folgejahr statt zu 2016 vermutlich zu 2018 gesprungen und hätte zusätzlich angefangen, ohne Eile 2013er zu trinken. Die würde ich bis 2025 weitgehend austrinken, weil ich meine GGs nicht so wahnsinnig alt mag (würde aber wohl ein halbes Dutzend für Altweinmomente zurückhalten) usw. Ich mag Riesling gerne in verschiedenen Stadien. Ich würde heute also beim Konsum meinen langsam zur Neige gehenden 2013er Vorrat übergewichten, ebenso 2015. Dazu erste 2019er einstreuen, 2014 bis auf ein paar Flaschen für die tya-Probe nächstes Jahr austrinken. Solche Mixe gäbe es dann für jedes Jahr.

  2. Wieder mal eine sehr informative Folge , die von der Länge perfekt zu einer Heimfahrt aus den Voralpen nach München nach dem Wandern passt. Danke dafür!
    Mir ist dabei aufgefallen, dass die Differenz zwischen Laut und Leise sehr groß ist. Insbesondere im Auto mit Fahrgeräuschen ist das unangenehm. Das ist mir besonders bei Felix aufgefallen. Bei Folgen mit Sascha ist dieser meist deutlich lauter als Felix. Vielleicht ist es sinnvoll einen Kompressor zu verwenden.
    Ich hoffe diese konstruktive Kritik ist hilfreich.

    1. Ja, das ist hilfreich und eine berechtigte Kritik. Unser Setup ist eigentlich Podcast-ungeeignet. Ich war jetzt auch mal bei anderen zu Gast und niemand nimmt mit Lavalier-Mikros auf. Alle mit Großmembran mit Popschutz und dann hast Du automatisch Deinen Abstandshalter und bist immer gleich weit weg vom Mikrofon. Ich hingegen spoile alles mit der Theatralik zwischen Flüstern und Grölen und dem manchmal mit dem Gegenüber reden und manchmal mit gesenktem Kopf (weil aufs Glas konzentriert) quasi direkt ins Mikro. Aber unsere Art über Wein zu reden funktioniert irgendwie nicht mit dem klassischen Setup, auch weil wir Alkohol trinken und selbst die geringen Mengen während einer Podcastproduktion doch genügen, damit man dann irgendwann vergisst, dass man sich wieder vom Glas weg und zum Mikro hin ausrichten muss, wenn man etwas sagt 😉 Ich habe schon mal den Kompressor von Audacity verwendet. Fürs Auto wird es dann besser (und für die Paare, die uns über Lautsprecher beim Kochen hören), aber dann beschweren sich die Jogger, die über Kopfhörer hören. Wahrscheinlich gibt es eine bessere als die Voreinstellung für den Kompressor. Ich kenne sie nur nicht. Kennst Du Dich damit aus?
      cheers
      Felix

  3. Und ich dachte schon ich bin der einzige der hin und wieder seine Flaschen „anschmachtet“ 😀 Nein, im Ernst. Würden Mouton oder Breuer ihre Künstleretiketten wieder abschaffen, wäre der Aufschrei bestimmt groß. Wein ist dann doch einfach Emotion und ich wäre mit klinisch-sterilen funktionalen Etiketten wahrscheinlich ziemlich unglücklich.

  4. Ich freue mich, dass ihr den Faustine tatsächlich im Podcast verkostet habt! Insofern danke an DHL für die Verzögerung. 🙂
    Die geschmackliche Nähe zu Italien kommt übrigens nicht von ungefähr: Niellucciu ist genetisch wohl so ähnlich zu Sangiovese, dass sich die Wissenschaft uneins ist, ob es sich dabei nicht eher um einen Sangiovese-Klon handelt und nicht um eine eigene Rebsorte.

    1. Und laut Wein.Plus Lexikon ist Sciaccarello ein Synonym für Mammolo, eine Rebsorte die wohl auch aus der Toskana kommt, für Chianti zugelassen ist, aber Mengenmäßig keine Rolle mehr spielt. (26Hektar im Vergleich zu 855 auf Korsika). Jetzt bin ich natürlich nicht Hendrik Thoma, also nicht mal annähernd, aber ich schick trotzdem mal ein Lob raus😉

    2. Ah, siehste. Das ist das Problem mit den Last-Minute-Weinen. Es bleibt keine Zeit für die Recherche. Aber andererseits erlaubt das einen unverbauten Blick auf den Wein. 😉

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