Blindflug 79: Die Zerstörung des Felix B.

Es war nur eine Frage der Zeit, bis es zum Totalversagen kommt. Jetzt ist es soweit. Felix kriegt einen Wein ins schwarze Glas, den er als einen seiner Lieblingsweine bezeichnet. Doch seine Spurensuche in der Verkostung führt überall hin, nur nicht zum Ziel.

Hinweis/Werbung: diese Folge wird von Werbepartnern unterstützt. Hier findet Ihr die Weine von Sierra Cantabria bei Lobenbergs Gute Weine.

Zum Glück haben wir nie was anderes behauptet, in einer früheren Folge sogar explizit darauf hingewiesen: so richtig blind sind die wenigsten Verkostungen. Man klammert sich an jeden Strohhalm. Aber das kann schief gehen, wie bei unserem zweiten Wein heute.

Finca El Bosque – die Hohe Kunst der Einzellage

Sierra Cantabria Finca El Bosque

Sascha bekommt einen roten Rioja ins Glas. Der stammt vom Werbepartner, ausgewählt hat ihn aber Felix, der sich an der Kritik von Jeb Dunnuck orientiert hat, den Sascha als einen seiner bevorzugten Einkaufsberater schätzt. Die 98+ Punkte von Dunnuck können beide gut nachvollziehen. Der Tempranillo Finca El Bosque 2017 von Sierra Cantabria hat so viel Frucht, der spannende Struktur folgt, die dann in einem endlosen Abgang mündet. Dass diese Beschreibung kein Textbaustein ist, versteht man hoffentlich nach dem Anhören dieser Episode.

Pazo Señorans Selección de Añada – endlose Hefe

Pazo Senorans Seleccion 2012

Nachdem Sascha mehrfach nichts mit den hochwertigen Rías Baixas aus Felix‘ Keller anfangen konnte, hat dieser abgespeichert: das ist nicht Saschas Ding. In der Blindprobe, in der man sich krampfhaft an kleinste Hinweise klammert, geht Felix also davon aus: von Sascha kommt niemals ein Weißer aus Galicien. Also bildet er sich alles mögliche ein, was das in seinem Glas sein könnte und kommt nicht auf das naheliegende: Pazo Señorans Selección de Añada 2011, Albariño aus dem Rias Baixas, ein Wein, der sechs Jahre auf der Feinhefe im Edelstahl ausgebaut wurde.

Viel Spaß bei einer neuen Episode unseres Podcasts.

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9 Gedanken zu „Blindflug 79: Die Zerstörung des Felix B.“

  1. Hallo Ihr 2,
    ich höre Euch jetzt seit ein paar Jahren und irgendwie gehört ihr zum Freundeskreis, ohne dass wir uns begegnet sind, weil ich so viel über euch weiss und gehört habe. Während der letzten Folgen habe ich aber manchmal gedacht, dass wir nicht so gut befreundet sind, dass ich das wirklich wissen will: die Champagner trinkenden Frauen hatten irgendwie nichts mit Wein zu tun und die Geschichte über Saschas Tochter und ihren Urlaub auf dem Ponyhof hätte Sascha Felix doch besser beim Glas Wein nach der Aufnahme erzählt. Da habe ich das erste Mal ein bisschen vorgespult. Dazu bringt Sascha immer seltener Weine aus seinem Keller und stattdessen so nach und nach das aktuelle Moevenpick-Sortiment. Dann liest er ein bisschen aus der Händlerbeschreibung des Weines vor, den er offensichtlich selber auch das erste Mal im Glas hat. Irgendwie waren die stärksten Weinpaarungen die, wo Felix etwas Aktuelles gebracht hat, was ihm gerade begegnet ist, garniert mit einer Anekdote und Sascha etwas Gereiftes aus seinem Keller, wo ihr dann darüber diskutieren konntet, wie das wohl jung war und wie sich das noch weiter entwickelt. Bitte nicht falsch verstehen, dass Sascha als privater Weinliebhaber nicht zu jedem Wein eine Geschichte hat und nicht jede Woche etwas Vinophiles erlebt, ist vollkommen verständlich. Das klingt hier auch nach größerer Kritik als es ein soll. Vor allem möchte ich Euch ermuntern: wenn Saschas Geschichten aufgebraucht sind und die Weine im Keller alle schon dran waren, dann können wir Stammhörer sicher gut damit leben, wenn ihr das Konzept entsprechend anpasst.
    Viele liebe Grüße
    Philipp

    1. Lieber Felix,
      lieber Sascha,

      ich sehe das anders. Es ist ein großes Vergnügen, euch zuzuhören. Dazu trägt neben eurer Erfahrung und Fachkenntnis sehr bei, dass ihr euch nicht zu ernst nehmt und auch mal über etwas jenseits des Weins redet.

      Mir haben gerade die letzten Folgen super gut gefallen.

      Die Auswahl der Weine fand ich auch sehr gelungen, da sie für mich überhaupt nicht vorhersehbar ist und ein interessantes Spektrum abdeckt. Eure Meinung kommt für mich sehr authentisch rüber und eben nicht als Marketing.

      Macht also bitte so weiter, Tobias

    2. Die Mischung macht‘s. Als Wein-Noob freue ich mich, wenn die beiden etwas trinken und besprechen, was man auch relativ leicht selbst mal ins Glas kriegen kann. Aber dieses „Nachtrinken“ allein würde mich wahrscheinlich nicht motivieren, den Podcast ganz anzuhören. Erst die Geschichten, Anekdoten und lehrreichen Erklärungen machen dem Podcast für mich zum absoluten Lieblingsweinpodcast.

  2. Danke an Euch beide. Ich habe aufmerksam zugehört und werde versuchen, das Erlernte in der Praxis umzusetzen. Sascha dürfte aber richtig liegen, dass ich mir die Folge wahrscheinlich noch ein paar Mal zu Gemüte führen werde. Viele Grüße. Jörn

  3. Ah Felix! Jetzt sei mal nicht so hart zu dir selbst. Natürlich urkomisch wie Du total entrüstet den Wein zur Kenntnis genommen hast 😀 aber na komm… immerhin, Sascha hatte auch Probleme den Tempranillo zu erkennen. Und von uns, hätt es ja auch keiner gewusst. Zudem, dein Wein hörte sich schon sehr schwierig zu greifen an, vor allem in der sehr Kurzen Zeit.

    1. Ach das war doch auch scherzhaft übertrieben. Ich hatte – das vergisst man nach 14 Tagen – ja schon unmittelbar vorher beim Champagner weit daneben gelegen. Dass ich dann mit einer zusätzlichen halben Flasche Wein im Kopf eine Stunde später nicht zu Hochform auflaufe, hat mich kein bisschen beunruhigt. Und da ich Sascha keinen keinen Albariño mehr einschenken ‚darf‘, nachdem er die alle nicht gemocht hat, hätte ich auch in Bestform stur auf was anderes getippt, (vermeintlich) wissend dass Sascha sich keinen Wein einschenken wird, den er nicht mag 😉

      1. Hahaha, ja da der Undercover Pinot war auch lustig. Da hat der Sascha, ja gar zwei mal, schön in die Trickkiste gegriffen 😀

  4. Hallo Felix,

    vielen Dank für den Podcast bzw. diese Folge. Das Thema „Weinbeschreibung“ und insbesondere hier das Erkennen und Widergeben der Struktur ist für einen Neuling, welcher beim Verkosten seine ersten Schritte geht, echt schwer. Da hilft tatsächlich nur üben und der Austausch. Du sprichst ja von Notizen, welche du dir gemacht hast. Es gibt in dem Bereich ja viele Möglichkeiten. So befinden sich bspw. im Handel diese „Weinbeschreibungs-Bücher“, in denen man die verkosteten Weine, einträgt und die Aromen ankreuzt etc. Wie ist denn deine Haltung dazu? Auf welche Notizen kommt es denn an? Auf welche Punkte sollte ich denn genauer achten, wenn ich mir die Notizen in einer Woche wieder anschaue? Vielleicht kannst du das Thema nochmals genauer erläutert bzw. hierzu deine Erfahrungen weitergeben.
    Vielen lieben Dank und viele Grüße
    Kristian

    1. Hallo Kristian,

      Diese Themen habe ich eigentlich ausführlich im Buch besprochen, auch in der Webweinschule gibt es dazu reichlich Infos. Da so viele Hörer aus dieser Schiene kommen, ist es unwahrscheinlich, dass ich das noch mal vertiefe. Letztlich ist der Blindflug ja ein Fortgeschrittenenformat. 10 Euro für mein Buch scheinen mir eine lohnende Investtiion für Dich. http://amzn.to/1MzYyNX
      Cheers
      Felix

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