Auf in den Rheingau

Am 17. Und 18. März 2012 treffen sich in Geisenheim über 100 Menschen, die die Lust an Wein und dem Austausch darüber unter Zuhilfenahme elektronischer Medien eint. Wir (ich bin auch dabei) werden ein Barcamp veranstalten, eine sogenannte Unkonferenz. Das ist eine Art Präsentationsringelpiez bei dem jeder angehalten ist, nicht nur zu konsumieren, sondern auch aktiv beizutragen. Wem das jetzt zu sehr nach ‚Alles kann, nichts muss‘ klingt, dem sei versichert: die Klamotten bleiben an. Auf in den Rheingau weiterlesen

Verdächtiges Verhalten (2)

Es ist keinen Monat her, da verneinte ich , dass Deutschlands private Weinblogger käuflich seien. Wie es der Zufall so will, bietet sich dieser Tage die Gelegenheit zur Probe aufs Exempel. Die italienische Weinkellerei Tasca d’Almerita bietet deutschen, amerikanischen und italienischen Bloggern Geld dafür, ein Video in ihre Blogs zu integrieren. Bezahlt wird pro Zuschauer, der das Video aktiv startet. Ich kann es hier nicht einbinden, da WordPress das nicht ermöglicht. Aber so viele Weinvideos gibt es ja nicht. Wem es über den Weg läuft, der wird es erkennen. Sollte ich noch herausfinden, wie man das auf einer facebookseite einbindet, werde ich dies nachholen.

Ich bin gespannt, wo dieses Video auftaucht.


Rindenwahn

Eigentlich wollte ich an dieser Stelle über einen besonderen Wein berichten, doch leider war der Korken davor. Bernhard Fiedlers Cabernet Sauvignon 2003 hatte mir vor vier Jahren derart viel Potential präsentiert, dass ich meine zweite und letzte Flasche mit Vorfreude reifen ließ, nur um jetzt festzustellen, dass die blöde Baumrinde dem Wein den Garaus gemacht hat.

Ich will es positiv sehen: es hat 2011 bis zum Beginn der zweiten Jahreshälfte gedauert, bis ich einen nennenswerten Korkverlust zu beklagen hatte. Und ich habe die Zeit, die für die Formulierung einer Verkostungsnotiz reserviert war, zur Erstellung einer Facebook-Seite für den Schnutentunker samt deren Integration in die rechte Blogspalte genutzt. Die hat sogar schon zwei Fans.

Also, liebe Leser, schaut doch mal drauf und werdet vielleicht Fan. Das wäre ein kleiner Trost.

Geburtstagswunsch

Wenn mich mein Email-Anbieter nicht zum Jahrestag der Anmeldung meines Schnutentunker-Kontos mit Treueangeboten bombardieren würde, verschwitzte ich den Geburtstag meines Blogs wohl einfach. Es ist schon wieder ein Jahr vergangen, Zeit für ein weiteres Zwischenfazit. Eigentlich hat sich nichts geändert, seit meiner letzten Rückschau. Zumindest nicht, was dieses Blog betrifft. Geburtstagswunsch weiterlesen

Third Party Trüffelschwein

In meiner Branche sind zwei Verhaltensweisen weit verbreitet: das Auslagern von Tätigkeiten an Drittfirmen und das Sprechen von grausamem Denglisch, weshalb man bei ersterem auch lieber outsourct, und zwar an eine Third Party. Der Schnutentunker ist insofern Abbitte für meine beruflichen Sünden, als dass ich versuche, das Deutsche ein wenig zu pflegen. Auf das Auslagern von Tätigkeiten mag ich hingegen nicht ganz verzichten – aber der Reihe nach.

2001 haben Peter und Susan Close aus Nordengland sich ihren Traum vom Süden erfüllt und Chateau Camplazens übernommen. … Begeisterung für das Terroir von La Clape, niedrige Hektarerträge, schonende Verarbeitung der Trauben – das Ergebnis sind ansprechende, würzige Weine mit Charakter und Tiefgang.

Und ich möchte hinzufügen: Rotweine mit den typischen Merkmalen guter Südfranzosen, die mit 13% Alkohol auskommen, wofür ich persönlich Peter und Susan gar nicht genügend danken kann.

Dass ich hier von Peter und Susan und ihrer Liebe zu La Clape berichten kann, habe ich Laureen Koch zu verdanken, denn sie ist die Urheberin obiger Zeilen und sie hat den Wein auch für mich gefunden. Das ist Ihr Job, denn sie ist Weinhändlerin und zwar eine sehr gute, wenn ich das einmal sagen darf. Und so habe ich die Trüffelsuche abseits meiner Hauptvorlieben Riesling und Spätburgunder an ihr Unternehmen ausgelagert. Ihre diversen Entdeckungen bereichern regelmäßig mein Weinleben. Frau Koch betreibt über ihren Online Shop Le Gourmet Weine nämlich auch einen Weinclub. Sechs Mal im Jahr verschickt sie ihre neuesten Entdeckungen begleitet von ein wenig Infomaterial. Viele Erstbegegnungen mit Weinen, denen ich normalerweise keine Aufmerksamkeit schenkte, sind so zustande gekommen. Meinen ersten Bacchus (positive Verblüffung inklusive) habe ich ebenso von Frau Koch wie auch meinen ersten Vouvray, Jurancon Sec, Muscadet, Malvasia und und und…

Aus logistischen Gründen habe ich letzte Woche mein Abonnement dieser vinophilen Horizonterweiterung gekündigt. Da fand ich es an der Zeit, die Quelle einmal angemessen zu würdigen. Das tue ich am besten mit einem Wein, also wieder zurück zu Peter und Susan und ihrer Liebe zu La Clape.

Chateau Camplazens, La Garrigue, La Clape rouge AOC, 2007, Coteaux du Languedoc. Eine Cuvée aus 60% Syrah, 30% Grenache und 10% Carignan. In der Nase viel Frucht, vor allem schwarze Johannisbeere, Pflaume und Holunder, dazu Kräuterwürze (Thymian). Am Gaumen ist der Wein weich und rund mit viel Johannisbeere und Pflaume, Kakao und etwas schwarzem Tee. Zum weichen Erscheinungsbild gehört auch der zurückhaltende Alkohol von 13%. Trotzdem ist der Wein voll und ausreichend druckvoll. Der Abgang ist sehr lang. Ein wunderbarer Wein, bei dem die Hand ununterbrochen zum Glas will.