Über Sinn und Unsinn von Bucket-Listen lässt sich trefflich sinnieren. Machen wir heute. Und am Ende haben wir auch ein paar Weine für selbige.
Hörerwünsche werden ernst genommen in diesem Podcast. Es kann nur manchmal etwas dauern, bis wir uns ihnen widmen können. Jetzt also endlich der Versuch einer Antwort auf die Frage: Was muss man mal getrunken haben? Felix und Flo sind sich rasch einig, dass jede Generation einen eigenen Kanon haben sollte. Aber wie der aussieht und welche Rolle die teuersten Weine der Welt in so einer Liste spielen – das gilt es erst einmal auszudiskutieren
Ried Moarfeitl – der beste seiner Art
Felix hat extra für diese Episode und zu dieser Fragestellung einen Wein besorgt, den er auf einer solchen Liste sieht. Der Sauvignon Blanc GSTK Ried Moarfeitl 2021 von Neumeister aus der Steiermark ist für Felix zwar nicht der beste Sauvignon Blanc der Welt (Kandidaten dafür wären etwa die Alten Reben von Neumeister oder der IZ von Tement), aber es ist der Wein, der alles zeigt, was Sauvignon Blanc sein kann und schon nahe an der Perfektion – für weniger als 50 Euro. Denn am Ende sollte eine solche Liste verfügbare und bezahlbare Weine enthalten. Wenn die dann so einschlagen, wie der Moarfeitl bei Flo, dann ergeben sich daraus Anknüpfungspunkte und Begehrlichkeiten, die ein Vielfaches teurer sein können.
Luddite Chenin 2022 – unter Wert geschlagen
Flo hat einen Herzenswein im Gepäck: Luddite Chenin Blanc 2022 aus Südafrika. Felix ist auch ein Fan des Weinguts, hatte die Weine schon häufig im Glas und war stets glücklich. Aber der Wein hat einen gewissen Anteil aus maischevergorenen Partien und das ist häufig schwarzglasinkompatibel. Es riecht manchmal ein bisschen ältlich, aber nicht so deutlich wie bei reinem Orange-Wein, der auch im blickdichten Glas seine Machart verrät und die Erwartungen neu kalibriert. So ist das halt mit der totalen Blindverkostung: so viele Vorteile sie hat, sie ist nicht das universale Mittel zur Bewertung von Weinen.
Den von Flo zitierten Artikel über das MW-Examen findet Ihr hier.
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Hi, wo Kriech ich die Weinselektion bei Lobenffels? Find ich nicht was ihr da gebabbelt habt. Danke.
Mir ist leider klar, dass das nicht der optimale Ort ist, um diese Frage zu stellen, weil ich glaube, dass das Thema in einer anderen Folge vorgekommen ist.. ich suche jedoch das Buch von dem ihr erzählt hab, wo es um eine Person, ging die Rebsorten, anhand der Tanninstruktur identifizieren konnte. Könnt ihr mir dabei helfen?
Hallo Felix und Flo,
vielen Dank für die Umsetzung der Folge. Ich hatte sehr viel Spaß beim hören und ich finde den etwas anderen Ansatz von „muss man mal getrunken haben“ äußerst gut. Habe von den Vorschlägen direkt einige Sachen bestellt und freue mich auf das Probieren!
Macht weiter so,
Liebe Grüße Felix
Lieber Felix,
herzlichen Dank für deine Ideen zum Sauvignon Blanc und den „muss man mal getrunken haben“ Weinen. Konnte heute in der Weinkulturbar in Dresden den SB Moarfeitl 2009 probieren und das Zeug reift ziemlich gut.
Viele Grüße und herzlichen Dank für eure Arbeit,
Sebastian
Trockene Botrytis die reifen kann:
Trimbach Clos de Hune 2013
Bist Du Dir da sicher? Laut diverser Quellen 12,5% Alkohol und gesetzlich trocken. Das geht nicht mit Botrytis.
Moin moin,
hatte das Thema fast vergessen, aber nach ein paar Monaten kam heute eine Antwort von Trimbach auf Linkedin:
„F.E. TRIMBACH 3:50 PM
Hello
Yes we had a bit of noble rot in 2013 in the Clos Ste Hune
Sorry for my late reply
i do not use LinkedIn very much“
Hätte einfach eine Email schreiben sollen 😂
Jetzt bin ich ein bisschen lost. Du hast den Wein getrunken und die Botrytis war so schwach ausgeprägt, dass Du Dir nicht sicher warst, ob er überhaupt welche hat, weswegen Du erst mal das Weingut fragen musstest? Oder Du hast den Wein gar nicht getrunken und wusstest weder, ob er gut gereift ist, noch ob da signifikant Botrytis drin steckt? In beiden Fällen die ernst gemeinte Frage: Warum hast Du ihn dann als leuchtendes Beispiel für gut reifende trockene Botrytis hier kundgetan?