Schweizer Pinot und Dona blanca

Blindflug 62: Schweizer Pinot und spanische Premiere

Ein Spätburgunder aus dem Kanton Thurgau und ein spanischer Weißwein aus der Rebsorte Doña Blanca in unseren Gläsern. Die erste Folge unseres Weinpodcasts im Jahr 2021.

Pinot polarisiert. Das ist eine Erkenntnis, der Felix sich nicht mehr länger verschließen kann. Also ist es Zeit Flagge zu bekennen. Dazu gibt es natürlich einen Wein dieser Sorte ins Glas. Sascha betätigt sich derweil als Reiseleiter durch sein Lieblingsgebiet und gibt Trinkempfehlungen.

Cenit: Doña Blanco vom Duero

Cenit Blanco Doña blanca

Sascha wandelt in seiner Geschichte an den Ufern der nördlichen Rhone, serviert dazu aber einen Wein von den Ufern des Duero aus der Gegend, wo manche ihn schon Douro nennen. Der Cenit Blanco von Bodegas Cenit ist ein Wein aus der DO Tierra del Vino de Zamora. Diese DO liegt in der Provinz Castilla y Leon an der Grenze zu Portugal. Seine Rebsorte heißt Doña blanca, in Portugal auch Doña branca. Reinsortig ist die in manch galizischer Cuvée vorkommende Traube zum ersten mal in Felix Glas. Er findet, das erinnert entfernt an Viognier und kann dem Wein viel abgewinnen.

Blauburgunder Ottenberg von Broger

Schweizer Pinot Broger Ottenberg

Wie schmeckt ein typischer Pinot? Was gilt die Herkunft, wenn alle immer nur ins Burgund schielen? Felix berichtet von Trends, die ihn nur mäßig begeistern und serviert dazu eine freundliche Hörerspende. Der Blauburgunder ‚Alte Rebe‘ 2017 von Michael Broger aus Ottenberg im Kanton Thurgau pfeift zum Glück auf Vorbilder und präsentiert einen eigenständigen Mix aus intensiver aber nicht zu reifer Frucht und rescher Säure. Sascha ist sehr glücklich und tippt auf Sangiovese, was absolut seine Berechtigung hat.

Viel Spaß bei einer neuen Episode unseres Podcasts.

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11 Gedanken zu „Blindflug 62: Schweizer Pinot und spanische Premiere“

  1. Danke für die spannende Episode und Gedanken zur Pinot-Typizität. Aus helvetischer Perspektive würde ich ergänzen, dass zum Beispiel die Bündner Herrschaft ein gutes Beispiel wäre für eine klare Linie neben dem Burgund. Gibt sicher dort auch jene, die dem athletischen Ideal der Côte d’Or folgen, den typischen „Herrschäfler“ erkennt man aber eigentlich gut an seiner speckigen Art. Andere Regionen in der Schweiz sind deutlich heterogener unterwegs, einzig im Wallis scheinen mir die Weine auch alle recht ’steinig‘ nach nassem Granit zu schmecken. Dein Punkt Felix stimmt also, eine klare Linie hilft und fördert eine eigene Region. Deshalb trinken wir das auch alles hier selber und lassen nix über die Grenze 🙂

  2. Danke für die spannende Folge! Insbesondere Felix` persönliche Einschätzung zum gegenwärtigen Pinot-Trend finde ich interessant. Da werde ich demnächst mal genauer hinschmecken…

    Auch wenn ich natürlich nicht weiß, ob du mit der Kritik an der Orientierung am burgundischen Vorbild auch einen Vertreter aus Sommerach im Blick hast: Ich habe es zumindest zwischen den Zeilen so verstanden, schließlich haben die Kollegen ihren letzten Weihnachts-Newsletter sogar mit dem Mission Statement “Frucht ist Kitsch” eröffnet.

    Ich jedenfalls oute mich dann mal als Fanboy zumindest dieser speziellen fränkisch-burgundischen Pinot-Machart.

    Vielleicht bringt ja ein sensorischer Vergleich mit Pinots aus Randersacker, Sommerach und Klingenberg etwas Licht ins Dunkel…

    1. Also Frucht ist Kitsch ist natürlich Blödsinn und das weiß auch jeder Winzer. Was die damit sagen wollen, ist aber auch wieder klar und gut und richtig und Paul Weltner sagt das auch immer und ich liebe seine Weine. Des Rätsels Lösung ist, dass kaum ein Winzer das ohne dickes Grinsen im Gesicht sagt.
      Du musst noch mal genau hinhören, oder ich erklär es hier noch mal. Ich mag (Geschmack) auch den burgundischen Stil. Ich mag keine Tomaten-Pinots und halte es auch für mindestens diskutabel, dass das burgundisch sein soll. Ich mag allerdings ein bisschen mehr Frucht meist noch lieber. Bevor ich ‚Marmelade‘ rufe haben schon eine Menge andere gerufen.
      Mich langweilt (hat mit Geschmack weniger zu tun), dass keiner eine Herkunft herausarbeiten will, sondern alle ins Burgund schielen. Deswegen werde ich meine Pinots mit Vergnügen trinken, suche aber ein anderes Erkundungsgebiet.
      Was Östreicher angeht, wenn Du den meinst, so hatten wir bei ihm einen Pinot aus einer Anlage, die sein Vater angelegt hat. Er sagte, er wisse nicht genau, woher das Rebmaterial stamme, es sei sicher deutsch, aber schon kleinbeerig und lockerbeerig und die Weine nicht übertrieben fruchtig. Der hat mir persönlich am besten gefallen, die anderen fand ich aber auch sehr gut. Das schmeckt ja alles nicht nach Tomatenmark 😉

  3. Besten Dank an das Blindflug-Team für diesen Podcast. Ich freue mich jedes mal sehr, wenn eine neue Episode herauskommt und kann es kaum abwarten, bis die nächste erscheint!

    Haben Sie bereits eine Idee Herr Bodmann, auf welches Gebiet, nach Riesling und dt. Spätburgunder, Sie sich als nächstes „stürzen“ wollen? Napa Valley? Neuseeländische Sauvignon blancs? Deutscher Sekt? Südamerikanische Cabs?

    Ich bin gespannt!

    Vielen Dank und beste Grüße!

    1. Ich bin jetzt schon seit einer Weile im ‚grünen Spanien‘ unterwegs – wir hatten sowohl Bierzo als auch Rias Baixas ja schon im Podcast. Da das nicht so Saschas Baustelle ist, wird das aber keine raschen Fortsetzungen geben. Ich finde Mencia/Jaen auch nicht so groß, dass das eine tiefe Leidenschaft wird und beim Albariño bringen etliche Winzer ihre Weine dankenswerterweise mit etwas Flaschenreife auf den Markt, das muss gar nicht in den Keller, sondern bleibt direkt im Schrank. Ich werde das schrittweise auf Godello, Treixadura und Co ausweiten – mal schauen. Was ich künftig an lagerfähigen und -bedürftigen Rotweinen in den Keller tun soll, weiß ich noch nicht. Ich schwanke zwischen Tempranillo, Sangiovese und Nebbiolo.

  4. Hallo zusammen.

    Mal wieder eine großartige Folge von meinem Lieblings Podcast.

    Bei dem Pinot Thema habe ich mich sofort wiedererkannt. Ich hab da ein ähnliches Beuteschema und mag diesen Oldschool Spätburgunder Stil sehr gerne.

    Hätten sie da ein paar konkrete Tipps?

      1. Ich persönlich mag ja die Salwey Weine sehr gerne, stehe dann aber wohl eher auf der Hofschusterschen Seite des Grabens?

        1. Oh, das ist aber eine Fehlinterpretation. Bei Pinot sind Sam und ich öfter einig als bei Riesling. Der hat mit den geschilderten Ereignissen nix zu tun. Salwey fand ich Mitte der Nullerjahre zu süß. Die hatten mehrfach drei Gramm Restzucker und ich fand das störend. Mittlerweile finde ich manches gut und manches nur okay. Aber das reicht nicht, um meine Begeisterung wieder zu entfachen. Das Hofschuster Salwey-Fan ist, wusste ich nicht.

          1. Achso, ich hatte gerade deinen Wiesbaden Ticker gelesen und da wurde von dir ein Salwey Graben angedeutet. Bin seit kurzem bei Wein Plus und die Salwey Weine wurden im Grau und Spätburgunder Bereich sehr gut bewertet.

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