Wein Klassifikationen Podcast

Blindflug 119: je mehr Lametta, desto better

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Felix
Fängt an mit Schammes und Klassifikationen
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Sascha
übernimmt ab Minute 51 mit Coulée de Serrant

Wir feiern unseren fünften Geburtstag mit einer internationalem Ikone und Champagner aus dem obersten Regal – und streifen weiter durch die Welt der Klassifikationen.

Felix hatte es angedroht: das Burgund war nur der Auftakt. Sprechen wir also über den Rest der Welt und seine Klassifikationen. Am Ende stehen zwei Erkenntnisse. Niemand steht geschlossener als die Winzer im Burgund und trotzdem gibt es Zweifel: was wenn am Ende doch nur der Vertrieb über den Erfolg eines Weines entscheidet?

Belle Époque in durchsichtig

Perrier-Jouët Belle Époque Blanc de Blancs 2014

Felix hat einen Geburtstags-Champagner besorgt, Perrier-Jouët Belle Époque Blanc de Blancs 2014. Das war aktuell der einzige Wein auf seiner Bucket-List. Dabei hatte er bis vor kurzem noch nie von ihm gehört. Doch der kleine Bruder in der berühmten grünen Flasche von Émile Galé war die erste bewusst genossene Prestige-Cuvée in seinem Leben. Der Wein schäumt noch etwas wild, er ist ja auch gerade erst degorgiert. Doch die enorme Frische passt gut zum heißen Frühsommertag in Berlin und die Dosage ist genau richtig. Eine feine Süße, die nach Frucht und nicht nach Zucker schmeckt. Mit etwas Luft kommt dann auch die Komplexität, die man bei einem Preis um 390 Euro erwartet.

Nicolas Joly und die Nüsse

Nicolas Joly (Clos de la) Coulée de Serrant 2020

Sascha hat einen der wenigen internationalen Überdrübericonweine im Gepäck, die man noch zum zweistelligen Preis erwerben kann. Nicolas Joly (Clos de la) Coulée de Serrant 2020 ist so etwas wie die Keimzelle des Biodyn-Booms. Dazu ist er einer der wenigen Weine auf der Welt mit einer eigenen Appellation. Es handelt sich um einen reinsortigen Chenin Blanc von der Loir. Geschmacklich wirkt der Wein unendlich nussig, von Pekan bis Popcorn, was aber bei diesem Wein nur eine Momentaufnahme ist. Mit seinem deutlichen Alkohol, satten Schmelz und enormer Dichte, passt er nicht ganz zum Wetter, wenngleich unsere beiden Verkoster sich sicher sind, dass das ein sehr guter Jahrgang dieser Ikone ist.

GG-Tausch-Aktion

Kurzes Update zur GG-Tausch-Aktion: die Steady-Unterstützer haben von Ihrem Erstzugriff regen Gebrauch gemacht, so dass aktuell nur noch folgende Weine zum Tausch stehen:

  • Becker, Kammerberg GG 2009 Spätburgunder
  • Huber, Schlossberg ‚R‘ GG 2009 Spätburgunder
  • Knebel, Uhlen ‚R‘ 2011 (damals noch kein GG, weil nicht VDP)
  • Schäfer-Fröhlich, Halenberg GG 2012
  • Gunderloch, Rothenberg GG 2013
  • Peter Lauer, Kupp GG (Faß 18) 2015
  • Bassermann-Jordan, Ungeheuer GG 2015
  • Gut Hermannsberg, Kupfergrube GG 2015
  • Molitor Bernkasteler Lay Auslese ** weiße Kapsel 2015 (kein GG)

Viel Spaß bei einer neuen Episode unseres Podcasts.

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4 Gedanken zu „Blindflug 119: je mehr Lametta, desto better“

  1. Lieber Felix,

    Wieder eine ganz wunderbare Episode.
    Zu Sashas LP Korken habe ich noch einen Hinweis und auch ein Foto, welches ich hier leider nicht posten kann. Diese “Korken”, ein Torpedo werden in FR inzwischen haeufiger genutzt, von kleinen Winzern im Bourgogne, wie der Domaine du Vieux Collège, aber auch ganz grossen, wie DRC, die wohl mit dem Verschluss experimentieren. Ich habe dazu auch ein Foto eines DRC Echezaux Torpedos, kann es aber leider nicht anhaengen. Grusse Noel

  2. Hallo liebe Blindflügler,
    was für eine tolle Folge! Danke für den rasanten Ritt durch die Weinbaugebiete und vielen Gedanken zur Frage: Was macht einen Wein denn am Ende besonders (teuer) und hat das was mit einem ausgefeilten Hierachiesystem zu tun.

    Zu Saschas Ponsot hab ich eine Anmerkung. Ich vermute, dass es sich um den ‚Morey St Denis 1er Cru Clos des Monts-Luisants Monopole Tres Vieille Vignes‘ handelte. (Was für ein Monstername!), weil das der einzige weiße 1er Cru von Ponsot ist. Die absolute Besonderheit dieses Weins ist, dass es sich um einen Aligoté und keinen Chardonnay handelt. Damit ist er auch der einzige 1er Cru aus dieser Rebsorte. Er passt also perfekt in das Burgunderdurcheinander der vorhergehenden Folge! Um das Chaos zu vergrößern, scheint man bei Ponsot bei diesem Wein oft auf eine malolaktische Gärung zu verzichten und damit hat der Wein wahrscheinlich ein ziemlich anderes Geschmacksbild, als man von einem Chardonnay von der Cote de Nuit erwarten würde.
    Ob der Wein nun anders zu bewerten ist, muss natürlich Sascha entscheiden. Wenn der Wein hinüber ist, ist er hinüber. Aber vielleicht tröstet ihn, dass er einen altersmüden Aligoté im Glas hatte und keinen klapprigen Chardonnay.

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