Maibachfarm Ata Rangi Blindflug

Blindflug 16: Männlichkeitsrituale und Waldbeeren im Pinot

Felix erklärt im Jahresrückblick, warum er keinen Jahresrückblick mehr liefern kann. Dazu schenkt er einen ganz tollen, aber sehr einfachen Wein ein, weil er gerne wissen möchte, ob dieses Podcast mehr Erdung braucht. Sascha meldet vorsichtshalber etwas Erdungs-Widerstand an und kontert mit exotischem Pinot.

Maibachfarm Grauburgunder

Am Jahresende wäre es naheliegend, auch im Blindflug die Höhepunkte der letzten 12 Monate noch einmal zu erörtern. Felix erklärt aber lieber, warum er keinen Jahresrückblick mehr produzieren wird, also keinen mit vielen tollen Flaschen, wie man ihn derzeit überall zu sehen bekommt. Dazu schenkt er einen Grauburgunder Gutswein 2017 von der Maibachfarm an der Ahr aus. Sascha mag den Wein sehr, erkennt aber auch in der Blindprobe, dass es sich hier um ein vergleichsweise kleines Kaliber handelt. Ist das noch spannend? Die Zuhörer sind gefragt!

Ata Rangi Pinot Noir 2008

Sascha bleibt sich hingegen treu: ein großer Name aus der Liste der Weine, die man mal getrunken haben sollte. Ata Rangi, Martinborough Pinot Noir, 2008 aus Neuseeland. Der zeigt etwas, was für Pinot hierzulande als untypisch gelten würde: eine ganz dichte (Wald-)Beerenfrucht. Das trifft Felix Geschmack nur teilweise, wenngleich man dem Wein auf keinen Fall seine große Qualität absprechen kann.

Viel Spaß bei einer neuen Episode unseres Podcasts.

Hier geht es zur Episodenübersicht.

Wenn Du diesen Podcast und Felix‘ weitere Arbeit unterstützen willst, werde Mitglied der Community bei Steady.

Blindflug gibt es auch auf Spotify…

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von open.spotify.com zu laden.

Inhalt laden

‚Alexa, spiele Blindflug Weinpodcast‘ und ihr hört uns über Amazon.

Und natürlich gibt es uns auch auf YouTube.

15 Gedanken zu „Blindflug 16: Männlichkeitsrituale und Waldbeeren im Pinot“

  1. Hallo ihr beiden,
    meiner Meinung nach ist Gutswein ja noch lange nicht Gutswein. Demnach gibt es sicherlich welche, die euch ein paar Worte mehr entlocken könnten. Weine dürfen gern einfach und auch gerne mal nicht ganz so teuer sein, aber für den Blindflug müssten sie meiner Meinung nach ein wenig besonders sein, auf welche Art auch immer. Das fängt meiner Erfahrung nach oft bei etwa 15€ an. Für meinen Geschmack dürften ihr gern ein klein wenig öfter Weine unter 20€ verkosten, die teuren und natürlich auch die Geschichten am Rande finde ich aber ebenso interessant.
    Viele Grüße

    1. Ich glaube, dass ich gar keinen Gutswein aus D für 15 Euro kenne, nicht mal Weil ruft das auf. Ich hatte das tatsächlich wörtlich gemeint, aber ich interpretiere Deine Antwort dann als ‚einfachere Weine zwischen 15 und 20 Euro‘ und denke, das werden wir immer mal hinbekommen.
      Danke für das Feedback
      Felix

      1. Für mich sind am interessantesten die Weine der Preisklasse ab 15 € bis sagen wir 100 €. Sie haben den Vorteil dass es tatsächlich einigermaßen realistisch ist, sie mal auch zu trinken. Der gelegentliche Exkurs in „unerreichbare“ Sphären sehe ich aber als eine willkommene Abwechslung – man kann ja auch nie wissen, vielleicht „läuft“ so ein Wein einem irgendwann über den Weg.

        Gleichzeitig kann ein gelegentlicher Hinweis auf „einfachere“ Qualitäten sehr hilfreich sein. Es gibt viel guten „Alltagswein“ in Deutschland, der einen nicht ruiniert – da spielt dieser Podcast für mich auch die Rolle einer Empfehlung.

        Und dann gibt es noch die Besonderheiten. Das ist immer sehr spannend. Etwas Neues, Unbekanntes, Unerwartetes – Preis ist dann tatsächlich egal (in beiden Richtungen)…

        Schön dass es diesen Podcast gibt – danke für eure Mühe! 🙂

  2. Nö, stört mich überhaupt nicht wenn Ihr über Gutswein redet, gehört einfach dazu. Wenn ich an meinen Keller denke dann gibts da sowas durchaus denn da sind zwei Nester an Weinpreisbereichen, eine große Menge an Flaschen im Bereich von 8-10 Euro und nochmal eine ähnlich große Menge Flaschen im Bereich 25-35 Euro und zudem noch 2 1/2 Flaschen Icon-Wine (1/2 weil ich nicht so recht weiß ob man eine Tokaji Essencia als Icon-Wine betrachten kann).
    Mit dem Icon-Wine sind wir dann aber auch gleich schon am anderen Thema. Ich dachte mir zunächst: „Was zum Geier soll das? Wieso knipst jemand GGs, hat Gutswein im Glas und schwafelt dann über das GG?“ Aber ja, ich denke Felix´ Erklärung ergibt durchaus Sinn. Statusdenken. Eigentlich aber mal ganz schön arm sowas. Das einzige was noch ärmer ist, sind dann jene, die dazu beitragen, dass genau die Nummer aber auch noch funktioniert und dann mit „Respekt“ kommentieren. Mal ehrlich, es ist doch völlig egal ob ich zwei Falschen Icon-Wine im Keller habe, Zwanzig, oder gar keinen. Meine 2,5 Flaschen liegen da aus Neugier (bzw. eine davon weil ich auch relativ günstig rangekommen bin), aber alle Flaschen egal ob 5 Euro oder knappe 500 liegen da weil sie mir schmecken,weil ich hoffe, dass sie mir schmecken oder weil ich einfach neugierig auf sie gewesen bin und ich denke so sollte es eigentlich auch sein. Einfach nur traurig, dass man als halbwegs vernünftiger Wein-Freak wegen den „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“- und nun offensichtlich auch „mein GG“-Leuten mit in den Snob-Topf geworfen wird. Nun ja, bleibt wohl nur zu hoffen, dass bald ein anderes Statussymbol in Mode kommt.

    Wo Ihr das Thema bester Wein des Jahres anspracht, so muss ich sagen, rückblickend auf 2018 kann ich mich da nur schwer entscheiden, denn ich hatte zwei sehr gute Weine im Glas, die zudem sehr unterschiedlich sind, weshalb ich nicht weiß, was mir besser gefallen hat:

    Der eine war ein Erdener Treppchen Riesling Auslese 2013 vom Weingut Lotz aus Erden und den anderen hab ich Felix zu verdanken, denn es war der 2011er(?) El Cadastro aus Arlanza, auf den ich wegen der Tempranillo-Folge der Webweinschule gekommen bin. Schönen Dank dafür!

    Ansonsten hoffe ich einfach ihr macht weiter wie bisher, mit viel Spaß im Glas und jeder Menge guter Laune!

    1. Danke Dir, ich interpretiere das jetzt aber so, dass Dir auch nichts fehlt, wenn wir die Gutsweine weglassen, was ja Saschas heimliche Hoffnung ist^^?

      1. Hehe, ja, schon ich komme auch ohne Gutsweine aus. Man könnte nun sagen, das ist etwas snobistisch aber ich weiß ja, wenn die beiden Familienväter Sascha Radke und Felix Bodmann einmal im Monat dazu kommen gemeinsam Weine zu verkosten, dann wollen sie auch was gescheites im Glas haben 😉

        Also sei Euch gegönnt und ich freue mich auf jede Menge Nicht-Gutsweine!

  3. Meine Lebenswirklichkeit ist: vorwiegend Weine ab Ortswein-Niveau aus den aus Oberbayern einfach anfahrbaren Gebieten Franken, Pfalz und Österreich, wobei der Durchschnittspreis wohl um 15 EUR liegt. Am liebsten da in der Regel mit recht attraktiven Preisleistungsverhältnis ausgestattet sind mir dabei Erste Lagen.

    Folgen mit dementsprechenden Weinen haben mir besonders gut gefallen, wobei es natürlich auch interessant ist, hin und wieder etwas interessantes über einen Icon-Wein zu erfahren (der wohl dennoch nie Einzug in meinen Keller halten würde). Fazit: macht weiter so!

  4. Hallo ihr beiden! Ein gesundes Neues wünsche ich 🙂

    Ich habe den Podcast durch den Adventskalender der Webweinschule entdeckt und dank der gut konsumierbaren Länge schon alle Folgen aufgeholt.

    Auch ich finde die Geschichten zum Wein deutlich spannender als die Frage, ob ich mir den Wein je leisten kann oder will. Ich bin keine besonders versierte Trinkerin und hab da auch nicht so die größten Ambitionen. Ich probier mich mit viel Spaß kreuz und quer durch den Bereich unter 20 Euro und hör euch trotzdem gerne zu wenn ihr über größere Kaliber redet. Für konkrete Weinempfehlungen gibt es ja auch genügend Angebote/Kanäle

    Liebe Grüße

    Friederike

  5. Ich finde es auch interessanter wenn Ihr euch hochwertigeren Wein einschenkt über den man auch was sagen kann. Guts/Ortswein also nur wenn man schon vorher weiß dass dieser Gesprächsstoff liefert, ansonsten eher nicht.

    Habe es in einem anderen Kommentar schon erwähnt, für mich ist, Wein hin oder her, das beste die Geschichten dazwischen. Sehr gut finde ich auch das FAQ.

    Hier mal noch eine Frage die ich meine irgendwo schon mal gehört zu haben bin mir aber nicht sicher, deswegen hier eventuell nochmal:
    Wie hat das bei Euch mit dem Wein angefangen und wie war die Entwicklung bis dato? Meine damit Trinkvorlieben, erster Teure Wein, Trink- und andere Ziele für die Zukunft, usw.. Welche Fehler waren sehr einprägsam? (Könnt ihr gerne auch in einer Folge beantworten) Die Anekdote über den DRC und dem Holz war zum Beispiel richtig gut.

    Und:
    Habt ihr auch manchmal Mitmenschen die gar nicht schmecken oder riechen wollen? Zum Beispiel ein Kumpane von mir definiert nur in gut und schlecht. Und sieht es als richtig abstrakt an den Wein oder andere Sachen sensorisch auseinander zu nehmen. Hab ihn auch schon gefragt aber kam keine gescheite Antwort bei raus. Denke der findet es einfach albern.

    VG Sascha J.

    1. Klar kennen wir auch sensorische Totalverweigerer. Man hört irgendwann auf, die bekehren zu wollen. Was die Frage zu unserer Historie angeht, wie Sascha zum Wein kam, hat er ja schon in einer Episode erzählt, ich denke, der Rest kommt auch im Laufe der Zeit.

  6. Ich finde es immer spannend, wenn ihr die teuren Weine probiert. Ich meine auch, dass diese Weine eher die sind mit denen ihr etwas härter ins Gericht geht.

    Generell ist es als Weinanfänger eine merkwürdige, manchmal nicht ganz verständliche Welt in die man sich begibt. Ich habe das Gefühl, mich nie auf den Preis, oder das Marketing, oder das Internet verlassen zu können. Sprich, alle Rettungsringe die einem die Moderne beim Kauf von jeglichen Produkten meistens zuwirft, sind beim Wein potentiell eher schädlicher als dass sie nutzen.

    Ich höre deswegen auch keinen Wein-Podcast mit der Idee im Hinterkopf mir irgendwelche Weine daraus nachzukaufen. (Der Drang ergibt sich, zugegeben, auch deswegen nicht, weil ich es mir absolut nicht leisten könnte). Ich trinke was meinen Weg kreuzt. Und was meinen Weg kreuzt ist ja herrlicherweise eigentlich immer das, was meiner Lebenssituation entspricht. Also meist die günstigeren Weine, mit gelegentlichen Ausreißern weil jemand (hauptsächlich eine nette Berliner Weinhändlerin und ihr Team) freundlich zu mir ist. Und das ist etwas sehr schönes am Thema Wein, dass ich, auch für kleines Geld, manchmal ganz wunderbare, aufregende Weine finden kann. Noch ein angenehmer Effekt ist, sollte ich irgendwann mal merken, dass ich deutlich mehr hochpreisige Weine trinke, muss ich irgendwas richtig gemacht haben im Leben.

    Zum Thema Wein-Angeber. Dieses, nennen wir es mal „Wein-Posing“, ist vermutlich so alt wie der Wein selbst. Ich kann mir jedenfalls gut vorstellen, dass man schon vor tausend Jahren ganz gerne mit einem guten Tropfen angegeben hat. In sofern sind Foren, Instagram, Facebook etz. eigentlich nur eine Fortsetzung dessen. Und vielleicht muss ein ernstzunehmender Weinkenner nicht nur viel Wein getrunken, sondern auch viel Wein-Bullshit gehört haben, um seinem Expertentum gerecht zu werden.

    1. Das mit dem Posing hat auch damit zu tun, dass man mit Wein leicht die Zugehörigkeit zu einer sozialen Schicht/Einkommensklasse vorgeben kann, der man in Wirklichkeit nicht angehört. Es ist leichter ein Mal einen Wein zu trinken, den man sich eigentlich nicht leisten kann, als sich ein Haus zu kaufen, dass man eigentlich nicht bezahlen kann 😉 Das war ja eine Generation vor uns auch die Motivation, sich gebrauchte BMWs vom Munde abzusparen (und jeden Samstag zu waschen).

Schreibe eine Antwort zu SchnutentunkerAntwort abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.