Die Klassifikation des Burgund erklärt

Blindflug 117: Wie funktioniert das Burgund?

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Felix
Fängt an mit dem Jacquere
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Sascha
Übernimmt bei 57:20 mit Bubbles Deluxe

Wir trinken Champagner mit leichtem Schlag und einen Wein, den gewisse Kreise als ‚Burgunder-Killer‘ feiern. Dazu ‚killen‘ wir das Burgund, once and for all, aber nur bezüglich des Verständnisses. Wurde auch Zeit.

Es herrscht Aufregung im deutschen Klassifikationszoo. Zeit für die Erklärbärfraktion, die da jetzt mal aufräumen muss. Machen wir also Hausaufgaben und erklären endlich dieses ganze Pyramidendingsbumms. Dafür muss man auch mal 52 Minuten am Stück vortragen. zum Glück hält uns ein Wein wach, den man sowohl für Riesling, als auch für Chardonnay halten kann.

Hot Stuff aus dem Schatten des Mont Blanc

Chevillard Vin de Savoie

Felix schenkt Sascha einen in jeder Hinsicht passenden Wein für das heutige Vorhaben ein. Die Säure des Domaine de Chevillard, Jacquere 2018 aus Savoie spielt nämlich in der Hallo-wach-Liga. Das bekämpft jegliche Ermüdungserscheinungen, die beim Versuch das Burgundische Klassifikationssystem zu erklären zwangsweise aufkommen muss. Schließlich reden wir hier über die größte Sammlung von Ausnahmen in der an Ausnahmen nicht gerade armen Weinwelt. Sascha tippt auf Chardonnay und ist ziemlich glücklich, wenngleich auch an ihm die Säure nicht spurlos vorüber geht.

Egly-Ouriet, zweiter Versuch

Egly-Ouriet Grand Cru Millesime 2005

Sascha und Felix haben neulich ein eher ernüchterndes Erlebnis mit einem gefeierten Schammes gehabt. Das will Sascha nicht auf sich beruhen lassen und bringt zur Versöhnung einen älteren Jahrgang. Der Egly-Ouriet Grand Cru Millésime 2005 hat aber leider Kork. Der spielt aber ausnahmsweise in der milden Liga, die den Wein zwar maskiert, aber nicht untrinkbar macht. Deswegen hält Felix tapfer durch und kommt in seiner Beschreibung sogar an eine ziemlich gute Näherung des bei einer fehlerfreien Flasche Erwartbaren. Das gibt es in der Weinwelt selten genug, weswegen am Ende alles passt.

Viel Spaß bei einer neuen Episode unseres Podcasts.

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7 Gedanken zu „Blindflug 117: Wie funktioniert das Burgund?“

  1. Nicht nur in Champagne und Burgund gehen die Preise durch die Decke, auch hier in Deutschland ordentlich an der Preisschraube gedreht. Bürklin Wolfs Kirchenstück zB hat im 2019 Jahrgang in der Subskription noch 140 Euro gekostet, jetzt kostet die Flasche vom 2022 Jahrgang 300 Euro. Von Inflationsausgleich kann da keine Rede mehr sein 😉

  2. Unter 200 € kein Dom-Pi mehr? Dann hab ich heute morgen was falsch gemacht als ich ihn stehen ließ. 175 aktuell bei Edeka.

    In jedem Fall vielen Dank für die Aufklärung über Burgund. Auch wenn bei mir ehrlich gesagt nur die Sache mit der Unterteilung von Chambertin (je nach Position des Namens) und das das Burgund sonst allgemein chaotisch ist hängen blieb, was aber definitiv nicht der Qualität des Vortrags sondern vielmehr dem Umstand geschuldet ist, dass es so viele Ausnahmen von der Regel gibt, dass man sich all das gar nicht merken kann. Verbraucherfreundlichkeit? Fehlanzeige!

    1. Wenn er da für 175 steht, weil er schon seit Zeiten da steht, als 175 normal waren, dann hast Du alles richtig gemacht… Ist eigentlich eher Saschas Thema, aber eine schnelle Suche gab den Tagespreis von 204.
      Ich habe mir keine Illusion gemacht, dass die ‚Erklärung‘ des Burgund wirklich das Burgund erklärt, sondern eher die Beinaheunerklärbarkeit demonstriert. Aber das ist doch total verbraucherfreundlich – so verbraucherfreundlich, dass die Verbraucher freundlich Höchstpreise zahlen (Ironie off).

  3. Es ist schon ein kleiner Fluch als halbwegs erpropter Weintrinker TCA empfindlich zu sein.
    Freunde von mir haben mir eine Flasche Aceto Balsamico Traditionale Di Modena DOP als Präsent zu einem Dinner mitgebracht, da ich neben Wein gerne gute Essige nutze für Gerichte.
    Bereits beim Öffnen merkte ich den Geruch des Korken und während andere Gäste (keine Weinnerds) davon schwärmten, dass man schmecken kann, dass der Essig lange im Holz war, schmeckte ich beim probieren nur den Fehler.
    Leider ist es nicht so einfach einen gekorkten Essig für 70 Euro umzutauschen.

  4. Vielen Dank für Erklärung burgundischen Klassifizierung. Kein Wunder, dass da natürlich kein Otto mehr durchsteigt. Da ist die symptomatische Aufklärungsarbeit der Appellation schon der richtige Ansatz. Was anderes ist denen nun aber auch gar nicht mehr möglich.
    Zu Sascha Feststellung dass sich die Preise versechsfacht haben – Krass! Aber auch da, der Markt regelt sich selbst. Wer würde seine Produkte nicht für ein vielfaches verkaufen so lange es genügend Abnehmer findet. Kurios ist es dennoch alle mal.

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