Weinsause mit netten Menschen

Blindflug 108: Sie haben uns die ganze Zeit belogen!

Wir haben ganz besondere Weine getrunken, ganz besondere Erkenntnisse gewonnen und müssen das alles erst einmal aufarbeiten. Dazu trinken wir verwirrende Weine – oder wir trinken verwirrt Wein, das könnte auch sein.

Kleiner Spoiler vorweg: Felix tappt heute in die Weiß-Rot-Falle, seit langer Zeit mal wieder. Das lag in diesem Fall vermutlich weniger am Wein als vielmehr daran, dass heute nicht jeder eine Geschichte erzählt, sondern Sascha und Felix gemeinsam einen Abend mit besonderen Weinen aufarbeiten. Ein 1947er Dom Perignon und zwei Flaschen des Weinguts Romanée-Conti haben viel Genuss und noch mehr Erkenntnis bereitet. Da leidet die Konzentration auf den aktuellen Wein ein bisschen.

Loibenberg Smaragd: F.X. Pichler in Normalform.

FX Pichler Loibenberg Grüner Veltliner Smaragd 2019

Sascha schenkt Felix einen Klassiker ein: F.X. Pichler, Grüner Veltliner Ried Loibenberg Smaragd 2019 aus der Wachau. Um das Weingut hatte es zuletzt Diskussionen gegeben wegen medizinaler Töne in den Weinen. Diesen findet Felix ganz sauber, allerdings monothematisch die Fruchtkarte spielend. Da die so gar nichts grünes oder gelbes hat, steckt Felix den Wein in die Rotweinschublade und trinkt ihn fröhlich als solchen. Viel Frucht, sehr verhaltene Säure, etwas feiner Gerbstoff, als Weißwein ist das dann erheblich besser. Warum sollte man den Wein auch dafür abstrafen, dass der Verkoster auf dem Schlauch steht?

aer von der Weinentdeckungsgesellschaft

aer Deutsche Weinentdeckungsgesellschaft Weingut Breuer

Vor wenigen Tagen erhielt Felix Post von der Wein-Entdeckungsgesellschaft. Es war ein Paket mit zwei Flaschen des neusten Entdeckerfunds: aer, Riesling trocken 2021 vom Weingut Breuer im Rheingau. Der Wein sollte mal ein fruchtsüßer Riesling Kabinett werden, gor dann aber ziemlich flott auf 3 Gramm Restzucker durch. Ein wenig Hefeschleier, leichter Gerbstoff und Monsterzug von toller Säure, das trinkt sich brutal schnell weg. Dabei hat der Wein noch ganz viel Potential. Sascha findet viel Gefallen. Leider gibt es nur wenige Flaschen. Also spekuliert Felix, dass dieser Wein schon bald einen erheblichen Sekundärmarkt-Wert erzielen dürfte. Die Zeit wird es zeigen. Wir geben unsere zweite Flasche jedenfalls nicht her.

Mehr über die Wein-Entdeckungsgesellschaft erfahrt ihr hier.

Oder ihr schaut auf die Übersichtsseite aller Artikel zu den Weinen der Wein-Entdeckungsgesellschaft.

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6 Gedanken zu „Blindflug 108: Sie haben uns die ganze Zeit belogen!“

  1. Wie kann man sich tanzende Champions vorstellen? Gibst noch eine alternative Beschreibung des DRC? Herzlichst. Tomaž

    1. Ich wüsste nicht, wie tanzende Champignons schmecken sollen. Das war die scherzhafte Verkürzung einer längeren, ernsthaften Beschreibung, die vorher kam. Einfach noch mal nachhören.

  2. Wiedermal eine tolle Folge! Vielen Dank, insbesondere, da ihr auch mal kritisch seid. In anderen Podcasts (insb. im Format Winzerinterview) werden regelmäßig immer alle Weine für gut befunden. Hier hat der Blindflug einen echten Mehrwert in der DACH-Weinwelt! Auch das neue 4er-Team und dass der Podcast nun häufiger erscheint begrüße ich sehr. Danke auch für die Kinderdorf-Aktion.

    Aber nun zu meiner Frage: Wann wird denn die Katze endlich aus dem Sack gelassen? Was plant ihr mit der FWH Fine Wine Handel GmbH?

    Lieber Gruß und weiter so!

  3. Vielen Dank für die Nachbereitung eures spektakulären Weinabends. Ihr wart euch zum Ende der Folge hin einig, dass BAs konstanter „abliefern“ als TBAs; wie ist das zu erklären?

    1. Ich bin kein Winzer, deswegen muss ich raten. Vielleicht, weil den komplett eingeschrumpelten Beeren einer TBA schneller mal eine durchrutscht, die nicht edel- sonder nur faul ist? Aber das kann Quatsch sein. Die TBAs, die ihren BA-Pendants unterlegen waren, schmeckten meist etwas belegt, hatten ein Zuviel an Würze, Bittertönen oder Schärfe. Aber wie gesagt: man sollte mal einen Winzer fragen.

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