Terroir Podcast Wein

Blindflug 165: Terroir ist lame

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Felix
startet mit Furmint
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Flo
übernimmt in Minute 49 mit Bordeaux

Die finale Antwort auf die Frage: ‚Glauben wir an Terroir?‘ lautet ‚be my guest‘ – aber wenigstens der Wein ist exzellent.

Es geht ein bisschen aus wie das Hornberger Schießen, aber was sollen wir machen? Die Frage nach dem Terroir können wir nur abschließend beantworten, wenn wir vorher definieren, was Terroir denn ist. Und was da, mit tatkräftiger Hilfe unserer Hörer, als Antwort heraus kam, war enttäuschend. Zwei grandiose Weine zum fairen Preis vermögen uns aber zu trösten.

Furmint: Geh’ endlich einkaufen!

Herrenhof Lamprecht Furmint 2022

Furmint ist eine auf charmante Art spröde Rebsorte, aus der einige wenige Meister überaus komplexe Weine keltern, die in ihrer Beschreibung immer fordernder klingen, als sie es am Gaumen tatsächlich sind. Das gilt auch für den Furmint ‚vom Sandstein‘ 2022 vom Herrenhof Lamprecht aus der Steiermark. Vor die Beschreibung stellt Flo die Aussage, dass er den Wein wunderbar findet, um dann zu konstatieren, dass er eher fruchtfern, wild und gerbstoffgetrieben ist. Man muss nur guten Furmint trinken, dann löst sich dieser Widerspruch auf. Felix denkt wieder einmal, dass er viel zu wenige dieser oft lachhaft billigen Weine in seinem Keller liegen hat.

Poujeaux: Legende zum Supersparpreis

Chateau Poujeaux 2010

Flo schenkt Felix roten Bordeaux ein: Chateau Poujeaux 2010 präsentiert sich in Bestform. Felix, der seine ersten Gehversuche mit gereiftem Bordeaux mit diesem Chateau gemacht hat, ist restlos begeistert. Auch darüber, dass das Chateau, das auf dem Höhepunkt des Preiswahns an 40 Euro pro Flasche kratzte, jetzt wieder bis auf 20 Euro für den aktuellen Jahrgang abgekühlt ist. Poujeaux ist einer der besten Preis-Leistungswerte der Weinwelt.

Viel Spaß bei einer neuen Episode unseres Podcasts.

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11 Gedanken zu „Blindflug 165: Terroir ist lame“

  1. Hallo Zusammen,

    gibt es im Raum Würzburg eine Blindfluggruppe? Falls ja würde ich mich freuen dort aufgenommen zu werden. LG Philipp

    1. Nein, gibt es nicht. Ich nehme an, Du kennst Sebastian Schütz und seinen Laden Rotweissrosé? Sonst würde ich Dir das als wichtigen Treffpunkt für Menschen wie uns empfehlen. Da findest Du vielleicht auch die nötigen Kontakte.

  2. Hallo Felix, liebes Blindflug-Team,

    ich bin begeisterter Hörer Eures Podcasts. Ich habe schon länger auf der Agenda, mich der Frankfurter Blindfluggruppe anzuschließen und habe nun gehört, dass diese noch gar nicht getagt hat. Das sollten wir ändern und ich würde mich gerne engagieren.

    Ich bin seit vielen Jahren weinbegeistert, lese viel über das Thema und freue mich immer besonders über Entdeckungen jenseits der großen Label.

    Ich würde mich freuen, wenn Ihr den Kontakt zu der Gruppe in Frankfurt herstellt. Vielleicht gibts dann schon bald positive Nachrichten aus Frankfurt.

    Beste Grüße

    Florian Biesalski

  3. Ich hätte da eine Frage zum Thema Mosbacher und Restzucker im Riesling. Ihr sagt, dass Mosbacher inzwischen manchmal zu trocken wird. Gleichzeitig ging es in einigen Folgen vor ein paar Jahren um das Thema ph-Werte im Boden und dem damit einhergehenden Problem, dass die Weine trotz gleichem Restzucker heutzutage in den heißen Jahrgängen immer süßer schmecken. Mich treibt das Thema schon etwas länger um und ich komme irgendwie nicht so richtig dahinter.

    Ich mag gern auch mal trockenen Riesling der etwas puffernde Restsüße hat, aber GGs die nach 3 Jahren schon süß und karamellig schmecken, brauche ich eigentlich nicht.

    Kann ich irgendwie anhand von Analysewerten (Säure- und Restzuckergehalt) erkennen, ob der Zucker der vorhanden ist süß schmeckt oder nicht?

    1. Also der ph-Wert des Bodens hat damit nix zu tun, nur der pH-Wert des Weines. Das ist ein komplexes Thema, die Kurzform ist: nein, Du bräuchtest vermutlich die Werte für Säure, Zucker, Extrakt, Alkohol, Glyzerin und den ph-Wert plus eine Menge Erfahrung und ein gutes Gedächtnis, um ohne Probeschluck den geschmacklichen Süßegrad zu bestimmen.

  4. Ich bin bei Flo: Die Preisspirale dreht vielfach nach oben und man ist an einem Punkt, an dem das Verhältnis zur Leistung auch von mir immer öfter hinterfragt wird. Um das gleich vorweg zu sagen: Ich gönne den Winzern den Erfolg mit einem entsprechenden Einkommen; sehr gute Leistung will ich auch gerne sehr gut bezahlen. Und ich weiß auch, dass Lohn-, Energie- und sonstige Betriebskosten die letzten Jahr beträchtlich gestiegen sind. Aber wenn, um in D. zu bleiben, Riesling GGs immer öfter ≥ 70 Euro kosten, dann wird auch in mir ungewollt das schwäbische Spar-Gen aktiviert und ich frage mich, ob ich nicht mit Alternativen genauso viel Spass haben kann (und bspw. mehr Silvaner aus Franken trinke). Da hilft dann auch kein relativierender Verweis auf das Burgund. Schade wäre, wenn Wein das gleiche Schicksal ereilt, wie so viele anderen Bereiche, in denen es fast nur noch die Wahl zwischen günstigem Ramsch oder teurer Edelware gibt, und in denen das mittelpreisige Qualitätssegment, mit dem häufig besten Preis-Leistungswert, immer weiter wegbricht.

    1. Ich weiß, dass ich mich da wiederhole, aber die Situation wird dabei auch ganz bewusst durch den modernen Verbraucher hergestellt. Ich bitte darum, das nicht als plumpe Werbung zu verstehen, aber ich kann es halt am besten an den Weinen meiner Vipino-Kollektion festmachen. Gerade wieder für den Jahrgangswechsel Buccicatino durchprobiert und den Cerasuolo ja auch im Podcast gehabt. Jeder, den ich treffe, der die Sachen bestellt hat, ist geplättet ob des Preis-Leistungsverhältnisses und auch ob der schieren Qualität. Jeder sieht gerade beim Pecorino das Potenzial, das der Wein hat. Aber alle fremdeln mit der Vorstellung, sich einen Wein für 12 Euro in den Keller zu legen, um ihn da 5 Jahre zu reifen – geschweige denn, sich davon eine Vertikale hinzulegen. Das gilt dann analog für einen Ortswein von Schwab, Nico Olingers Chardonnay und alles mögliche andere, was wir an günstigen Weinen im Podcast hatten. Bei bestimmten Weinen geht es für den Winzer nicht um den Deckungsbeitrag, sondern darum als Teil einer Liga wahrgenommen zu werden. Das entsteht aber im Auge des Betrachters, hier also Konsumenten. Ich habe am Anfang gedacht, dann bin ich vielleicht allein mit meiner Begeisterung für Soito oder Buccicatino, aber alle die es probiert haben, feiern das total – und sparen dann doch auf Ihren ersten Valenti, Emidio Pepe oder Villa Oliveira Black Label.

  5. Hier nochmals der Hinweis für Weinfans aus dem Großraum Erlangen-Nürnberg-Fürth: Unsere Weingruppe besteht seit Ende 2024 und hat zZ. 15 aktive Mitglieder – Wir treffen uns alle 2-3 Monate zu gemeinsamen Verkostungen in Erlangen oder ggf. Nürnberg ( Hängt von der Anzahl der Teilnehmer ab ). Kontaktaufnahme gerne über die Facebook Gruppe Weinfreunde Franken oder über Email.

    1. Hallo Daniel, ich wohne in Erlangen. Da ich keinen Fb-Account mehr habe, Kannst du mir deine Mailadresse zukommen lassen bzw. mit der Nachricht solltest du ja meine Mailadresse bekommen. Beste Grüße Kilian

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