Mosel calling

Über Sinn und Unsinn von Telefonmarketing im Weinvertrieb habe ich vor einigen Monaten anhand des Weingutes Heymann-Löwenstein geschrieben. Zur Erinnerung: ich habe absolut nichts gegen gelegentliche Anrufe von Winzern oder deren Mitarbeitern. Bei H-L orderte ich so rechtzeitig, die hervorragende und mittlerweile ausverkaufte Jubiläumscuvée.

Das Weingut Markus Molitor gehört ebenfalls zu den gelegentlichen Anrufern auf meinem Privatanschluss. Und auch mit diesem Rieslingproduzenten hatte ich die Tage ein positives Telefonerlebnis. Denn das Schöne am direkten Kontakt ist, dass man nachfragen kann. Hätte ich so einen Wein auf einer Preisliste oder einem Mailing gefunden, ich hätte einen Bogen drum gemacht: ein trockener Riesling aus 2001 aus der Halbflasche (!), die bekanntlich erheblich frühere Flaschenreife beschert als die Normalflasche. Aber auch auf skeptische Nachfrage versicherte mir der freundliche Herr Lua, dieser Wein sei jetzt optimal reif und könne sogar noch eine halbe Stunde Belüftung vertragen. Recht hat er. Drei Halbflaschen haben bisher ein identisch geniales Erlebnis gebracht.

Markus Molitor, Zeltinger Sonnenuhr, Riesling Auslese ** (trocken), 2001, Mosel. In der Nase erstaunlich frisch und fruchtig: Pfirsich, Mango und Maracuja, etwas Aloe Vera und nur sehr dezente würzige Reifenoten. Am Gaumen vor allem saftig, mit süßer Frucht von Apfel und Maracuja. Der Wein ist kein Kraftprotz, sondern ein fest gewirkter Riesling mit klarer Frucht, schöner Säure, mäßigem Restzucker und deutlich spürbarer Mineralik. Der Abgang reicht fast ewig.

Ein Gedanke zu „Mosel calling“

  1. Guten Tag,

    stimmt, diese Anrufe sind manchmal ganz nützlich zum Nachfragen. Auf der anderen Seit hindert mich bei einem Mailing, oder einer Preisliste niemand daran, ebenfalls anzurufen oder eine Nachfrage-EMail zu verfassen.

    Freundliche Grüße,
    Maria

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