Wann ist man Alkoholiker

Blindflug 17: Wann ist man Alkoholiker?

Im Januar lebt Felix abstinent. Also kommt auch kein Wein in die schwarzen Gläser, sondern alkoholfreie Alternativen. Derweil diskutieren wir über Grenzwerte und die Frage, ob wir Bayern einzäunen müssen.

Kolonne Null Gruener Verltliner alkoholfrei

Im Januar konsequent auf Alkohol verzichten und in sich hinein hören, ob es schwer fällt. Das ist beileibe nicht genug, aber eine sinnvolle Maßnahme bei der Vermeidung von Alkoholismus. Eine andere, wäre nur noch gemäß den Regeln der WHO zu trinken, doch über die redet sich Felix in Rage. Sascha genießt derweil einen sehr trinkbaren entalkoholisierten Wein Namens Kolonne Null Grüner Veltliner von einem Berliner Unternehmen. Den hat Lukas da gelassen, wofür ihm Dank gebührt.

Leitz eins zwei zero

Sascha trinkt lieber konsequent wenig Alkohol – macht knapp jeden zweiten Tag alkoholfrei. Er tut das auch, weil er sich mit entalkoholisiertem Wein sehr schwer tut. Dabei kann der von ihm servierte Riesling ‚Eins Zwei Zero‘ von Leitz aus dem Rheingau bei Felix durchaus punkten – mit etwas, dass uns das wörtchen ‚mineralisch‘ entlockt. Das war am Ende erheblich vergnüglicher als erwartet, wenngleich die Preise für alkoholfreie Erfrischungsgetränke schon ziemlich hoch liegen, aber hört selbst.

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12 Gedanken zu „Blindflug 17: Wann ist man Alkoholiker?“

  1. Wie war das noch: Drinking (rum) before 11am doesn`t make you an alcoholic, it makes you a pirate!

    Spaß bei Seite, auch ich mache seit Jahren den alkoholfreien Januar und zudem noch zwei alkoholfreie Wochen im November um die Leber nochmal zu „erden“ bevor der süffige Dezember folgt. Heißt also aktuell noch neun Tage Abstinenz.

    Ich bin allerdings erstaunt, hier eine Folge des Podcasts zu hören. Als eifriger Webweinschüler kannte ich zwar deinen alkoholfrien Januar, Felix, hatte aber irgendwie damit gerechnet, Du würdest hier entweder diesen Monat garn nichts veröffentlichen, oder eine Folge die schon früher aufgezeichnet wurde, oder aber du würdest spucken statt zu trinken. Alkholfreien Wein hätte ich im Leben nicht erwartet. Vielleicht auch weil meine eigenen Erfahrungen damit allesamt negativ waren und ich mir immer dachte: Dann doch lieber Traubensaft!

    Kann hierzu allgemein nur sagen, bei alkoholfreiem Weizenbier ist der Unterschied zum alkoholischen Pendent mittlerweile sehr überschaubar, aber bei Wein ist man davon echt noch Lichtjahre entfernt. Würde also sagen, kann man trinken muss man aber auch nicht unbedingt. Schließe mich hier also weitgehend Saschas Meinung an.

    Was nun die Gesundheitsfrage angeht, so kann man das wie ich denke auf die Frage nach gesunder Ernährung allgemein erweitern. Ich habe manchmal den Eindruck, wenn man einen Beitrag finden will, der aussagt, das Lebens- oder Genussmittel X gesund oder auch ungesund sei, wird man einen finden. Es kommt nicht selten vor, dass ich einen Artikel lese in dem beschrieben wird, dass was auch immer ungesund sei und ein paar Wochen später kann man wo anders das genaue Gegenteil lesen. Vermutlich immer abhängig davon, wer die Forschung der entsprechenden Wissenschaftler finanziert, Wahrscheinlich muss man bei der Frage nach der Ernährung emeritierte Professoren fragen, die nicht mehr um Forschungsgelder werben müssen um in Ansätzen sowas wie die Wahrheit zu erfahren.
    Das mit der WHO finde ich anbei skandlös. ich persönlich habe mir darum nie irgendwelche Gedanken gemacht oder nachgeforscht, weil ich wie selbstverständlich davon ausging, dass deren Grenzwerte egal ob bei Alkoholkonsum oder bei Stickoxiden auf wissenschaftlichen Studien beruhen und eben nicht aus der Luft gegriffen sind. Ich bin gerade ehrlich schockiert…

    Was übrigens, denn in der Diskussion thematisierten Alkoholkonsum bei Jugendlichen angeht, so kann ich hierzu nur sagen, dass es grundfalsch ist Jugendlichen den Alkohol zu verbieten bzw, die Grenzwerte nahezu uneinhaltbar niedrig anzusetzen, gerade wo pubertierende Jugendliche allgemein eben auch ihre Grenzen austesten und ihnen der Grenzwert der WHO völlig egal sein dürfte, insbesondere wenn man ihn so schnell überschritten hat. Viel wichtiger statt eines Verbots ist doch zu lernen wie man verantwortungsvoll damit umgeht. Welche Folgen die Ächtung von Alkohol haben kann, kann man übrigens recht gut in Skandinavien sehen. Wer in Norwegen oder Schweden versucht einen Alkoholgenießer zu finden (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel) kann lange suchen. Unter der Woche wird gar nicht getrunken, aber Wochenende erfolgt dafür regelmäßig der Abschuss, der auch gerne mal dazu dient über die Strenge zu schlagen um anschließend dem Alkohol für ein evtl. vorhandenes peinliches Verhalten im Rausch die Schuld zu geben. Hinzu kommt das Eltern vor ihren Kindern praktisch nichts trinken, sondern frühestens, wenn die lieben Kleinen auf der eigenen Party bereits ins Bett geschickt wurden. Folge davon ist dass Jugendlichen die Vorbildfunktion der Erwachsenen fehlt, da man diese entweder gar nicht trinken sieht oder eben völlig betrunken, was es alles andere als leicht macht einzuschätzen, wie viel man sich selbst zumuten sollte und regelmäßig zum Komasuff bei der skandinavischen Jugend führt.

    Ansonsten wie immer unterhaltsam und ich freue mich bereits auf die nächste Folge!

    Grüße

    Alex

  2. Meine Frau und ich probieren heuer erstmals den alkoholfreien Januar. Nach anfänglichen gewohnheitsbedingten Schwierigkeiten (Stichwort „Bubbly Friday“;-)) klappt es inzwischen recht gut – ich könnte mir sogar vorstellen, die Abstinenz noch in den Februar hinein auszudehnen. Unterjährig versuche ich mich schon seit Jahren an die 2 (alkohlfrei) + 5 Tage Regel zu halten, was auch recht gut klappt.

    Ein interessanter positiver Nebeneffekt des reduzierten Weinkonsums ist auch die Entlastung der Haushaltskasse. Bei zwei Weintrinkern mit etwas verwöhnterem Gaumen (in der Regel ab Ortswein) kommen doch bei genauer Betrachtung signifikante Summen zusammen!

    1. Ja, gerade dieser institutionalisierte Weinkonsum wie Bubbly Friday ist einerseits liebenswert, andererseits das, was Suchtforscher am problematischsten finden. Aber wenn Sie es schaffen, dass sogar noch auszudehnen, ist das natürlich ein starkes Zeichen.

  3. Dann bedanke ich mich für Ihre offenen Worte und die ausführliche Erklärung. Ich kann jetzt natürlich ihre Argumentation im Podcast besser nachvollziehen.
    Zu meinen Motiven kann ich nur sagen, dass ich in der Tat sowohl Weinliebhaber als auch Betroffener bin und somit sicherlich ebenfalls nicht unvoreingenommen kommentiere.

    Ihnen weiterhin, viel Erfolg mit ihrem Podcast.

  4. Ich bin etwas überrascht, dass man als Weinexperte, der mit dem Schreiben über Alkohol Geld verdient, Konsumempfehlungen gibt. Ist das in etwa so, als wenn ich mich von einem Extremsportler darüber beraten lasse, ob Klippenspringen schlecht für meine Gesundheit ist? Oder ob ich einen Verkäufer von Marihuana frage, ob Marihuana gesundheitlich irgendwie schädlich ist?

    Besonders unschön finde ich die Verknüpfung der WHO „Empfehlung“ zu Alkoholkonsum mit der Kampagne „Kenn dein Limit“, die sich mit ihrem Internetauftritt unter der Adresse kenn-dein-limit.de an alle Menschen und unter der Adresse kenn-dein-limit.info explizit an Jugendliche und junge Erwachsene richtet. Ich verstehe nicht ganz, warum ein älterer, eingesessener Weinexperte, der mit dem Konsum von Wein sein Geld verdient und Journalist ist, nicht die Zeit für Recherche findet und eine Kampagne die Jugendliche und junge Erwachsene vor Gefahren des Komasaufens und des übermäßigen Alkoholkonsum aufklären möchte, als Rechtfertigungsgrundlage für seinen eigenen Alkoholkonsum heranzieht.

    Immerhin, als Basis für die Unbedenklichkeit von Alkohol dient dem Weinexperten sein eigener, bis ins hohe Alter viel Wein konsumierender Vater und die Versicherung, dass er wirklich nicht am Wein gestorben ist. Natürlich kann man die WHO Empfehlung als lächerlich darstellen. Aber dann sollte man vielleicht auch die eigenen Erkenntnisse auf eine bessere Grundlage stellen als „die eigenen Beobachtungen“.Und vor allem sollte man nicht eine Kampagne involvieren, die dem Jugendschutz dient. So tief sollte man nicht sinken, um seinen eigenen Alkoholkonsum zu erklären.
    Überhaupt wirft sich die Frage auf, wieso hat Felix Bodmann so großes Interesse daran es zu erklären? Hier wird in einer Weise links und rechts ausgeschlagen, die etwas stutzig macht, weil sie nicht zum sonst doch sehr moderaten und um Versöhnlichkeit bemühten Ton des Podcasts passen will.

    Kurz gesagt. Ich verstehe absolut, warum jemand der mindestens 5 Mal die Woche Alkohol trinkt, sein Geld mit Alkohol verdient und einen Podcast über Alkohol macht… nicht unbedingt GEGEN Alkohol argumentiert.

    Ich verstehe nur nicht, warum hier Jugendschutzkampagnen in den Dreck gezogen werden und Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation dafür als Begründung herhalten müssen. Vielleicht kann man mir das ja erklären. Gerne auch persönlich, bei einem Glas Wein, im Planet Wein.

    Ich bin ganz ehrlich. Für mich ist diese Podcast Folge ein Angriff auf den Jugendschutz und eine Verhöhnung von allen Süchtigen. Er ist schlecht recherchiert und verharmlost ein sehr ernstes Thema durch eine zu sorgsame herangehensweise. Er dient nur der Rechtfertigung der Trinkgewohnheiten der Macher… Ich verstehe nicht warum diese Folge so veröffentlicht wurde.

    Ganz herzliche Grüße aus Berlin.
    Jan-Gerret Jochim

    1. Der Vorwurf der Torpedierung des Jugendschutzes ist infam. Die Kampagne, die ich erwähnt habe, ist explizit eine Gesamtkampagne der BZgA. Ihre ganzen weiteren Ausführungen über die Kampagne für Jugendliche haben mit meinen Ausführungen nichts zu tun, sind komplett in Ihrem Kopf entstanden (man hört ja meist, was man hören will). Die von ihnen als unschön empfundene Verknüpfung der WHO-Empfehlung ist Ergebnis der Recherche, die ich ja angeblich gar nicht betrieben habe. Sagen Sie mal, haben Sie das Podcast überhaupt gehört? Ihre Ausführungen gehen so dermaßen am tatsächlich Gesagten vorbei, dass ich bass erstaunt bin. Alleine damit zu eröffnen, ich hätte Konsumempfehlungen gegeben. Ist das Bosheit?

      1. Es mag zutreffen, das man hört was man hören will. Und es tut mir ehrlich leid wenn sie meine Ausführung als boshaft empfunden haben. Sie sprechen im Podcast von der „Kenn-dein-Limit“ Kampagne, dabei erwähnen Sie nicht, dass es zwei Kampagnen mit diesem Namen gibt, von der eine Kampagne explizit „für Jugendliche zum Thema verantwortungsbewusster Umgang mit Alkohol“ ist. Also dem Jugendschutz dient. Sie nehmen damit bewusst in Kauf, dass man die Kampagnen verwechseln kann. Hier habe ich, aufgrund dieser Tatsache, schlechte Recherche angemahnt. Es kann doch nicht ernsthaft ihr Interesse sein zu suggerieren, eine Jugendschutzkampagne als „Fake News“ und ˋunnötig´ zu betiteln?
        Wie gesagt, es handelt sich explizit NICHT um eine Gesamtkampagne. Die zwei erwähnten Kenn-dein-Limit Kampagnen haben unterschiedliche Internetauftritte und auch eine völlig unterschiedliche Ansprache an die LeserInnen.

        Ich bitte zu entschuldigen, wenn meine offene Kritik hier gestört hat. Und wenn mein Angebot, sachlich und ohne die Anonymität des Internets so ein wichtiges Thema, bei Bedarf, bei einem Glas Wein aufzugreifen, wohl als dreiste Verballhornung empfunden wurde. Das war nicht die Absicht.

        Über eine Klarstellung, dass es zwei Kampagnen gibt – im Interesse des Jugendschutzes, würde ich mich dennoch sehr freuen.

        Herzliche Grüße

        1. Lieber Herr Jochim,
          was Sie als ihre offene Kritik bezeichnen, war keine Kritik, sondern eine Aneinanderreihung von teils ehrabschneidenden unwahren Behauptungen und Verdrehungen des tatsächlich gesagten. Allein die Behauptung, ich hätte der WHO nur eigene Beobachtungen entgegengestellt, und nicht etwa, wie tatsächlich im Podcast getan, die Empfehlungen des spanischen Gesundheitsministeriums, ist eine bodenlose Unverschämtheit. Nahezu jedem Satz Ihrer vermeintlich ‚offenen Kritik‘ kann ich mindestens ein Soundbyte aus dem Podcast gegenüberstellen, das auch beim neutralen Beobachter Fragen nach Ihren Motiven aufkommen lässt. Ich finde Kritik wunderbar, sie sollte sich aber auf das Gesagte beziehen.
          So und nun zu den Kampagnen. Eine Kampagne an die Gesamtbevölkerung hat immer auch eine Jugendkomponente, insofern lasse ich mir auch da nicht unterstellen, ich hätte so getan, als ginge es hier um eine an Erwachsene gerichtete Kampagne. Aber extra für Sie: ich halte die Jugendschutzkampagne, so wie sie jetzt operiert, mit nachweislich getürkten Grenzwerten für eine Pest, die sofort gestoppt werden sollte. Sie legt den Jugendlichen eine Begrenzung des Alkoholkonsums auf, die von sehr vielen kaum eingehalten werden kann. Sie erinnert an Eltern, die als Noten nur Einsen akzeptieren. Sie treibt Judgendliche in eine Situation der Verweigerung, nach dem Motto, ‚Jetzt ist auch egal‘ und sie macht keine Angebote, die die Lebenswirklichkeit deutscher Jugendlicher ernsthaft mit den Anforderung an erfolgreiche Suchtprävention in Einklang bringt. Da zudem aufgrund der leichten Zugänglichkeit von Informationen über das Internet die Mehrzahl der Jugendlichen relativ schnell mitbekommen dürfte, dass hinter den Grenzwerten keine medizinische Indikation steckt, nutzt sie sich schnell ab. Außerdem heiligt der Zweck auch hier nicht die Mittel. Ich halte Jugendschutz für wichtig, Alkoholprävention sowieso, aber ich weigere mich zu glauben, dass plumpe Desinformation ein geeignetes Mittel für das eine oder das andere ist. Dies ist meine Meinung. Ich bin mir bewusst, dass der Alkoholkonsum bei Jugendlichen rückläufig ist, aber ob die Kampagne dafür verantwortlich ist, kann wohl kaum jemand sagen, vor allem, da die aktuelle Generation auch in allen anderen Vernunfts-Faktoren, von Rauchen bis Schwarzfahren erheblich braver ist als die Vorgängergeneration.

          1. Lieber Herr Bodmann, ich habe die letzten Tage genutzt und im Freundes- und Bekanntenkreis viel zum Thema Abstinenz und Alkoholkonsum herumgefragt. Ich habe dabei das Glück einen Freundeskreis zu haben der viel aus Ärzten und Psychotherapeuten besteht. Auch ihren Podcast habe ich einige Male vorgespielt, mit gemischten Ergebnissen, aber alle haben über den Witz am Anfang herzlich gelacht.
            Ich habe mir ihre Kritik sehr zu Herzen genommen und mich deswegen gefragt, ob ich tatsächlich zu Voreingenommen bin. Ich habe also selbst bei der WHO und der DHS angefragt wie die Studienlage zum Thema Alkoholkonsum/Menge ist. Die WHO hat bisher nicht geantwortet, von der DHS habe ich zuerst ein Standardschreiben erhalten, inzwischen aber, dank freundlicher Unterstützung einer befreundeten Ärztin eine Ansprechpartnerin die mich hoffentlich umfassender informieren kann. Insgesamt muss ich Ihnen jedoch recht geben, wer wissen möchte ob und vor allem wie Alkohol den Menschen schädigt… hat viel Auswahl und wenig konkretes!

            Die DHS verweist erstmal auf folgenden Link:

            http://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/dhs_stellungnahmen/Grenzwerte_Alkoholkonsum_Jul10.pdf

            Sieht man sich nun Veröffentlichungen der WHO zum Thema Alkohol an, bspw. hier:

            http://www.euro.who.int/en/health-topics/disease-prevention/alcohol-use/publications

            Findet man in den Dokumenten viele Verweise auf Studien. Auch im Gespräch mit einer befreundeten Ärztin wurde zwar, wie Sie ja auch festgestellt haben, darauf hingewiesen, dass man sich fachlich nicht einig ist über das Gefahrenpotential, die Aussage: „Die WHO denkt sich diese Grenzwerte nur aus.“ jedoch zu weit geht. Sie basieren auf Studien. Wiederum recht geben muss ich Ihnen allerdings, dass für interessierte Nicht-Wissenschaftler, nirgendwo wirklich gut ersichtlich ist, wie diese Grenzwerte zustande kommen. Was auch daran liegt das Studien wie von Seitz, oder Anderson (die auch in WHO Veröffentlichungen zitiert werden) nicht leicht zu finden sind.

            Eine Publication von Anderson & Baumberg die sehr umfangreich ist, findet man allerdings hier:
            https://ec.europa.eu/health/archive/ph_determinants/life_style/alcohol/documents/alcohol_europe_en.pdf

            Ich möchte damit vor allem klar machen: Es gibt, sehr wohl, Forschung zum Thema Alkohol. Und dementsprechend, auf dieser Forschung beruhende Empfehlungen. Das ein Land wie Deutschland andere Empfehlungen ausspricht wie bspw. Spanien, ist dann wiederum wohl auch teilweise Politik. Wichtig war mir erstmal nur die Feststellung, es gibt Forschung und die WHO bezieht sich auch auf diese. Ob das eine gute oder schlechte Entscheidung ist, liegt vermutlich im Auge des Betrachters.

            Ich will außerdem noch meine Motive erklären. Vor allem, weil ich möchte, dass sie klar verstehen, dass ich hier keinen Krieg mit Ihnen führe, sondern meine Gründe habe Alkohol mit größerer Vorsicht zu betrachten. So wie sie Gründe haben, Alkohol mit größerer Nachsicht zu betrachten.

            Ich bin der Sohn eines Alkoholikers und habe einen väterlichen Freund… sowie einen Schulfreund, an den Alkohol verloren. Zudem ist meine Frau Therapeutin in einer Suchtambulanz. Und… ich sehe schon wie jetzt viele die Augen verdrehen… und trotzdem, liebe ich Wein! Nicht zuletzt dank ihrer wunderbaren Art ihn in ihrer Webweinschule zu präsentieren!

            Auch deshalb, war ich denke ich von diesem Podcast sehr ˋangefasst´. Und ich möchte mich nochmal entschuldigen, wenn es allzu sehr lesbar war.
            Mir ist wichtig, dass das Thema nicht verharmlost und Sachverhalte nicht ˋzu einfach´ dargestellt werden. Für mein Gefühl, war dies der Fall. Ich möchte aber auch freimütig zugeben, dass meine Motive, sicherlich nicht die eines Weinexperten sind, sondern eher die eines Weingeschädigten und dass das etwas mit der Perspektive macht.
            Auf der anderen Seite, sehe ich meine Perspektive auf das Thema als durchaus besonders und auch wertvoll an. Da ich sowohl über die wunderschönen Seiten, als auch über die sehr schrecklichen Seiten viel praktisches Wissen habe. Und deswegen, kann ich bei so einem Thema nicht still zuhören.
            Wenn es im Laufe der Zeit mal wieder um Weingläser oder eine spannende Weinregion geht, bin ich wieder stiller, genießender Zuhörer. Versprochen.

            Herzliche Grüße.

            1. Lieber Herr Jochim,

              natürlich gibt es Forschung zur gesundheitsschädlichen Wirkung von Alkohol. Und auch belastbare Ergebnisse. Nicht nur deswegen bin ich der Meinung: Alkohol ist eine Droge und ein Nervengift, das einen sowohl akut, als auch schleichend umbringen kann. Alkohol ist zudem krebserregend. Deswegen habe ich das nach den einleitend klärenden Worten ‚bevor hier der Eindruck entsteht, ich wolle dem Alkohol das Wort reden‘ auch genau so gesagt. Und deswegen empfand ich die Unterschlagung dieser und anderer in diese Richtung gehenden Äußerungen sowie den Vorwurf, ich wolle dem Alkohol das Wort reden, infam. Was das ‚ausdenken‘ des Grenzwertes angeht. Die Formulierung er sei ausgedacht geht mitnichten zu weit, sie ist vielleicht etwas pointiert. Klar basiert der Grenzwert auf Studien, genau wie der für Schinken oder Stickoxid. Diese Grenzwerte sind auf Basis von Studien ausgedacht. Andere Institutionen haben sich auf der Basis genau der gleichen Studien andere Grenzwerte ausgedacht.
              Beste Grüße
              Felix Bodmann

  5. Hallo zusammen,

    zum Thema Alkoholkonsum und dessen Folgen: Die ZEIT titelt heute mit „Die Wahrheit im Wein – Ein Glas Rotwein am Tag – ist das wirklich gesund? Unsinn! Besser abstinent leben? Auch davon wird abgeraten. Woran soll sich der Mensch nun halten?“ Der Artikel ist sehr interessant und beleuchtet den aktuellen Forschungsstand dazu. Das als kleine Lektüreanregung, für diejenigen, die wie ich auch, ihren Alkoholkonsum gelegentlich hinterfragen. Und wo ich schon beim Schreiben bin: Vielen Dank für den tollen Podcast. Ich freue mich über jede Folge.

    Beste Grüße!

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