VDP GG Präsentation Wiesbaden 2014

Wiesbaden 2016 Tag 1


Die GG-Vorpremiere in Wiesbaden läuft, hier finden sie einen laufend aktualisierten Livebericht. Die ‚Spielregeln‘ zu Verkostung und Berichterstattung finden Sie in diesem Beitrag, wo ich auch eine Liste der Weine hinterlegt habe, die dieses Jahr in Wiesbaden nicht gezeigt werden. Viel Spaß beim Lesen.

In diesem Artikel finden Sie ausschließlich Rieslinge, und zwar alle außer denen der Mosel.

Hier geht es zu Tag 2 mit Moselrieslingen, allen Spätburgundern, Silvanern und Chardonnays

Das Fazit zum Thema Riesling ist auch online

Nahe

De Anfang macht heute die Nahe. Fünf Flight mit 27 Weinen von 9 Betrieben. Genau der richtige Appetithappen für den Montag morgen. Der erste Flight ist eine Symphonie aus gelben Früchten und die beginnt mit einem Paukenschlag. Diels Pittermännchen mit viel Frucht in der Nase, brillant, strahlend, was für ein Auftakt. Die gleiche Lage von Joh. Bapt. Schäfer im direkten vergleich etwas flacher, wenngleich auch sehr klar und straff, mit vielversprechendem Abgang, immer noch klasse! Dann wird es dunkler, leicht rauchig, aber die Pikanz bleibt erhalten. Was für eine Reise mit Diels Goldloch. Mit Schäfers Goldloch setzen wir zur Landung an, erreichen Normalmaß auf hohem Niveu, etwas zu süß für meinen Geschmack, sonst sehr gut. Diels Burgberg vereint cremiges Mundgefühl mit Zug zum Tor. Sehr schön.

Dönnhoffs Dellchen sehr klassisch, mit gebremster Phenolik, schmeichelnd aber nicht banal, schmelzig und lang. Gut Hermannsberg spielt die Säurekarte, straff, pikant, wahnsinnig gut beim Rotenberg, beim Steinberg etwas gezügelter aber mit enormer Komplexität im langen Abgang, Bei Dönnhoffs Hermannshöhle tut sich ein Graben auf, die Männer in der Reihe vor uns finden ihn zu süß, ich finde, da ist alles am rechten Fleck und von Genügend Säure und Mineralik/Phenolik gepuffert – gefällt. Die Brücke von Dönnhoff ist dann aber auch mir zu süß.

Straffster Dönnhoff dann das Felsentürmchen – pikant und gut. Drei Schäfer-Fröhlichs deuten viel an, sind aber sonst am Schlummern: Felseneck, Felsenberg, Stromberg auf Wiedervorlage bitte. Auch im nächsten Flight das Frühlingsplätzchen. Das von Emrich-Schöneleber hat sich daneben gekuschelt und schläft auch eine Runde, ich glaube an die Zukunft.

Und dann: In! Your! Face! Zweimal Halenberg, Zweimal Weltklasse! Emrich-Schönleber ist ein Monument von Wein, Schäfer-Fröhlich ein Monument mit Wuschelkopf, ungekämmt aber genau so chic.

Fazit: Die Nahe startet mit einem Paukenschlag und endet mit Doppelpauke samt Fanfare, dazwischen viel Gutes aber auch ein paar Belanglosigkeiten. Guter Start in den Tag. Auf nach Rheinhessen.

Rheinhessen

Der erste Flight mit einem Achtungserfolg für Schloss Westerhaus: straff, karg und gut. Dann Gunderlochs Rothenberg, Lage klar herausgearbeitet (es ist nicht meine Lieblingslage), großartige Arbeit. Der Rothenberg Wurzelcht von Kühling-Gillot ist ebenfalls eine Meisterleistung: Erst hell und blumig und darunter dunkle, erdige Mineralik, das ist Spiel der besonderen Art!

Klare Lagencharakteristik dann bei den vier Weinen aus dem Pettenthal: heller und klarer, nix Rauchiges. Gunderloch im Abgang fein mineralisch, Kühling Gillot etwas süßer (aber nicht schlechter), der Rappenhof als einziger mit ein paar erdigen Noten (passen aber ins Bild) St. Antony ganz klassisch. Gute Weine. Den Flight komplettiert ein feiner Ölberg von Kühling-Gillot und ein irre stoffiger Wein aus der gleichen Lage von Schätzel. Fest, pures Potential, aber eine Granate! Dann vier mal Hipping und Schätzel hat für mich sogar die Nase vorne. In einem tollen Quartett mit Gunderloch, Kühling-Gillot und einem etwas hinterherhinkenden St. Antony, die alle mit Festigkeit und Saft glänzen fällt mir zu seinem Knaller nur Umgangssprachliches ein: ‚Der fetzt! In jeder Hinsicht!‘

Wagner-Stempel dieses Jahr als Graben-Grund. Reihe 13 liebt den Heerkretz, den ersten Wein, bei dem mir das Adjektiv kreidig einfällt. Was für ein Stein (kein Tippfehler). Großes Tennis. Reihe 12 ist das zu rau. Der zugänglichere Höllberg sieht daneben etwas simpler aus. Ist er vermutlich gar nicht, man müsste ihn mal für sich probieren. Wittmanns Kollektion probiert sich schwierig (auf höchstem Niveau), die Aulerde ist irgendwo auf der sicheren Seite: alles drin, alles dran. Das Kirchspiel etwas eleganter, das Brunnenhäuschen eine feine Dame, allerdings unmittelbar nach dem Aufstehen, noch vor der Morgentoilette. Das könnte mal eine ganz große Lady werden, ich würd sogar drauf wetten. Der Morstein zugänglich, lecker (mit drei Ausrufezeichen) aber mit Tiefgang und Potential. Ich liebe ihn. Kellers Hubacker ist erst etwas simpel, wird dann aber immer feiner im sehr langen und mineralischen Abgang.

Fazit: Rheinhessen zeigt einige herausragende Weine, es gibt aber auch etliche Weine, die derzeit Harmonie vermissen lassen. Man sollte den Stab nicht zu früh drüber brechen.

Franken

Der Stein-Harfe vom Bürgerspital lässt mich rätseln: ist da eine Spur neuen Holzes im Spiel? Der Wein gefällt mir gut. Der 2014er Stein vom Juliusspital ist in der Nase Weltklasse, am Gaumen immerhin mit gehobenem Niveau, das Warten hat sich gelohnt. Rudolf Fürsts Centgrafenberg ist ‚fast schon isotonisch‘ (Zitat Truszkowski) – frisch straff, fränkisch, im Abgang dann aber mit Tiefgang. Groß. Wild ist das Attribut für den Stein von Ludwig Knoll. Ich traue dem noch ganz viel zu. Weltners KüchenmeisterHoheleite‚ stoffig, üppig, dabei aber nicht breit oder plump. Große Klasse. Michael Fröhlich (Wer ist Michael Fröhlich???) stellt einen Am Lumpen 1655 hin: kompakt, fruchtig, etwas Holz? Lang. Gefällt mir sehr.

Das Beste zum Schluss: Ein Am Lumpen 1655 von Horst Sauer, Komplexität und Zugänglichkeit, perfekte Säure, alles perfekt (außer der etwas gestammelten Beschreibung des Berichterstatters, der diesen Wein noch verarbeiten muss). Rainer Sauers Wein aus gleicher Lage gibt Gelegenheit zum Durchatmen, weil er nur sehr gut ist.

Dieser Bericht wird jetzt kurz unterbrochen, weil auf beiden Seiten des Wirsching-Grabens gerade die Gebetsteppiche ausgerollt werden. Wir beten ein Monster an, ein Monster von Wein. Zehnthof-Luckert Maustal Riesling GG 2015.

Württemberg

Graf Neipperg mit zwei interessanten Riesling GGs: die Ruthe ist blumig, duftig, beschwingt, der Schlossberg ist ein sehr opulenter Vertreter, als solcher aber gelungen. Auch Graf Adelmanns Süßmund ist eher barock, dabei aber fest, steinig. Ein Brummer, für den man Unterstützung braucht: ein Glas reicht, das bietet dann aber großes Vergnügen. Der Gips von Aldinger präsentiert sich verschlossen, deutet aber Großes an. Auch auf Ellwangers Altenberg sollten Sie lieber noch ein bisschen warten. Derzeit ist seine Frucht so bunt, dass es quietscht, aber dann kommt viel Tiefgang. Tolle Struktur, ein Wechsel auf die Zukunft. Heids Pulvermächer ist ein durchaus gelungener Vertreter der eher kargen Stilistik und schöner Schlussakkord in Württemberg.

Baden

Drei Weine gibt es zu verkosten und der Vorderer Winklerberg von Dr. Heger ist aller Ehren wert: erst wunderbar leicht, dann sehr kreidig. Schön!

Mittelrhein

Ein einzelner Flight mit fünf Weinen und es ist ein Wohlfühlflight. Matthias Müllers Engelstein als primus inter pares mit herrlich reifer Aprikosenfrucht, zackiger Säure; geerdet, kein verkopftes Zeuch, hat Klasse. Ratzenberger zwei Mal mit kantiger Säure, beim St. Jost zusätzlich mit Gerb- und Bitterstoffen und trotzdem harmonisch, die Wolfshöhle etwas voller, aber auch mit feinem Bitterl, Josts im Hahn dem Müller nicht unähnlich mit ein paar Bitterstoffen am rechten Fleck. Zum Schluss dann ein echter Wohlfühlwein: Lanius-Knabs Ölberg riecht verblüffend nach Marzipan und zeigt viel Frucht am Gaumen.

Rheingau

Ich war am Samstag auf einer Bootstour des VDP Rheingau, wo ich schon 40 Weine verkosten konnte, gestern Abend dann auch eine kurze Begegnung mit Urban Kaufmanns Wisselbrunnen. Daher kann ich etliche Weine heute schon das zweite Mal verkosten.

Gleich im ersten Flight zwei Weine, die mir in positiver Erinnerung sind: Künstlers Hölle mit viel Eleganz und irrer Länge. Derzeit zitrusfrisch mit fester Mineralik/Phenolik, eine tolle Hölle. Das Kirchenstück, heute erstmals im Glas, ist offener, druckvoller, langfristig vielleicht nicht besser, aber derzeit ein Kracher. Überstrahlt wird Künstler von der Königin, Flicks Königin Victoriaberg ist der erste Wahnsinnswein des Gebietes, ganz viel Grip gepaart mit satter Frucht. Tiefe, Länge, Potential und jetzt schon Trinkfreude – groß.

Als ich Samstag Abend mit Christina Fischer ein Gläschen von Weils grandiosem Turmberg Erste Lage trank, traute ich mich zu behaupten, Weils 2015er Gräfenberg sei ein großer Gräfenberg. Da schaute sie mich skeptisch an und meinte ‚ein guter Wein, zweifellos, aber über Deine kühne These müssen wir bitte am Dienstag noch mal reden‘. Liebe Christina, verzeih die Unhöflichkeit, aber ich presche vor: Das IST ein großer Gräfenberg. Im zweiten Flight der dominante Wein.

Wer gesehen hat, wie Achim von Oetinger und Alex Jung am Samstag lässig wie Starsky und Hutch an der Reling lehnten und auf den Auftritt ihrer Weine warteten, der konnte sich denken: die beiden wissen, dass sie dieses Jahr schon wieder eine Phalanx grandioser GGs produziert haben. Und der dritte Flight verursacht Gänsehaut. Oetingers Hohenrain ist das Modell Gebirgsbach mit anschließender Phenolik, die für Länge und Komplexität sorgt. Weltklasse. Jungs Version ist würziger, zeigt ein tolles Pfefferl und unendlich Potential. Die Staatsweingüter werden mit ihrem Marcobrunn in diesem Flight aufgerieben, dabei ist das eigentlich ein toller Wein: erdig, dunkel, sehr eigen, sehr trocken, sehr gut. Überhaupt trocken: addierte man den Restzucker aller sechs Weine des Flights, man wäre wohl immer noch gesetzlich trocken. Die brauchen keinen Zucker. Oetingers Marcobrunn ist auch erdig, aber heller, gelbfruchtiger. Tolle Struktur, derzeit etwas wärmer getrunken zugänglicher, aber sowieso zur Wiedervorlage in ein paar Jahren. Über Jungs Siegelsberg habe ich am Wochenende schon auf allen Kanälen geschwärmt: Null Schnickschnack, fruchtig, trocken, kantig – eine Granate. Heute zum ersten Mal im Glas dann Oetingers Siegelsberg und weil wir noch keinen Anglizismus hatten: razor sharp and laser focused. Zum Niederknien.

Im vierten Flight Urban Kaufmanns (Weingut Hans Lang) Quantensprung. Eine solche Steigerung hatte ich dem Schweizer nicht zugetraut (und gestern persönlich Abbitte geleistet bevor ich es hier öffentlich schreibe). Der Wisselbrunnen ist stoffig, mit leichtem Bitterl, klarer Frucht und viel Zug. Und bevor jetzt der Eindruck entsteht, ich hätte eine Zuckerallergie: er hat eine sehr gut integrierte, puffernde Restsüße. Ress‚ Wisselbrunnen daneben in der Art ganz anders und doch als Verwandter erkennbar, stoffig, bissig und fordernd: derzeit anstrengend aber vielversprechend. Auch bemerkenswert der Wisselbrunnen von Spreitzer. Der ist sowas von vibrierend, spielt auch mit etwas mehr Restzucker und ist dabei lecker, ohne die Komplexität dranzugeben. Nussbrunnen von Balthasar Ress: Haben Sie einen Moment Zeit?

Ress hat es getan, was eigentlich heißt, Würtz hat es getan: das ungeschwefelte Riesling GG. Das wird Diskussionen geben, deswegen das wichtigste vorweg: das ist ein sehr seriöses Riesling GG, das durchaus in der Kategorie lecker mitspielen kann. Ich persönlich glaube, dass der VDP Querdenker braucht und wenn die Querdenker solche Weine machen, dann haben die Meckerer sowieso nichts zu melden. Aber jetzt zurück zum Thema.

Im fünften Flight dann die Jungfer von Prinz. Wohlfühlwein, perfekte Balance mit schöner Frucht. Sonne in Flaschen, der die Säure nicht verlustig ging. Lecker! Kühns St. Nikolaus stammt aus dem Jahrgang 2014, ist zu komplex für eine kurze Probe und deutet doch an: großer Wurf. F.B. Schönleber hat einen wilden St. Nikolaus auf die Flasche gebracht, Aromen von Tabak und Kirsche im Riesling! Ein Hauch Restzucker steht dem Wein sehr gut. Auch Spreitzer arbeitet gekonnt heraus, dass aus dem St. Nikolaus wilde Rieslinge kommen. Kühns 2014er Doosberg aus dem nächsten Flight wird Kühn-Fans sehr glücklich machen. Dazu kommt unaufgeregter Mainstream mit schön integrierter Restsüße: Esers Doosberg sowie Wegelers und Spreitzers Rosengarten sind alle drei gute Unterhaltung für anspruchsvolle Weintrinker diesseits des Freakstoffäquators. Dort bewegen sich auch der Jesuitengarten von Allendorf und der Wein aus gleicher Lage vom Weingut Prinz von Hessen: kräftige Säure, fruchtbetont, schnörkellos, mit einem Extra-Tick Tiefe, der Potential verheißt.

Man soll ja nicht alles glauben, was einem die Winzer so erzählen. Aber Uli Allendorf sagt über seinen Rüdesheimer Berg Roseneck, der sei mineralisch, fruchtig und floral gleichzeitig. Er hat recht. Sehr komplex, großartig. Der eigentlich völlig andersartige Roseneck von August Kesseler ist in seiner konzentrierten Frucht dem Allendorf irgendwie ähnlich, auch großartig. Die Leitz’sche Interpretation der Lage kommt mit maximaler Wucht und ein wenig Holz. Eine Schönheit aus der Plus-Size-Modellkartei.

Warme Lage, warmes Jahr, aus dem Rüdesheimer Berg Rottland kommen vier fette Schnecken. Der Johannishof ultrakonzentriert aber voll in der Balance – ein Kunstwerk. Künstler maximiert die Eleganz, Mumm mag’s cremig. Beide toll. Auch Leitz legt einen guten Wein vor.

Fazit: Ein Gänsehaut-Flight, viele gute Weine aber auch etliches, was ich nicht der Rede wert fand. Der Rheingau brilliert für mich nicht so wie im letzten Jahr.

Pfalz

Die Pfalz startet mit einem ganzen Dutzend ordentlichen GGs von Kuhn, Knipser, Rings, Pfeffingen, Fitz-Ritter, Karl Schaefer und Müller Catoir, die mit Recht als GG gefüllt sind – nicht mehr und nicht weniger. Es gab auch in anderen Anbaugebieten ganze Flights mit Weinen, die in diese Kategorie fallen. Dass die dann hier keine Erwähnung finden liegt daran, dass man nicht viel mehr darüber schreiben kann als: passt. Vielleicht erwähnenswert: das Debüt der Rings-Brüder mit dem Weilberg gelingt und der Fitz-Ritter ist sogar ein bisschen besser als der Rest. Im dritten Flight dann erste Highlights: Rings Saumagen ist Pfälzer Barock mit viel Eleganz, Kuhns Wein aus gleicher Lage etwas sehniger aber auch eine spannende Interpretation, von Buhls Freundstück diskutieren wir kontrovers. Ich finde ihn trotz des Holzes leicht und spielerisch, bin aber in der Minderheit.

In der Folge wird es dann kompliziert. 2015 ist ein Jahrgang, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob neues Holz zum Riesling passt. Die Mehrzahl der Weine von von Buhl und von Winning hat mehr oder weniger viel neues Holz und ich habe mehr oder weniger viele Probleme damit – nicht generell, sondern bei den Weinen dieses Jahrgangs. Acham-Magins konventionelles Kirchenstück ist für mich eine Insel der Glückseligkeit inmitten all dieser Experimente. Beim Pechstein dann die große Überraschung: Mosbacher scheint auch deutlich Neuholz zu haben. Und nun? Ich gebe zu: diese Weine jetzt einzuschätzen übersteigt meine Fähigkeiten. Auch das hin und her zwischen den Weinen ohne und mit 100% Neuholz innerhalb eines Flights stresst mich, weil die hölzernen jetzt in der Mehrheit sind und die Weine nicht so viel Säure haben, dass sie das Holz der Vorgängerweine ‚wegspülen‘. Also einfach mal die xxxxxx halten Pause machen…

Da steht der Löffel drin, aber fantastische Säure, tolle Phenolik – ein Wein zum kauen und ein Wein zum teilen, denn er macht satt. Aber er begeistert mich, der IDIG von Christmann, vor allem mit diesen speicheltreibenden Gerbstoffen – er wird also sicher nicht jedem gefallen, das als Warnung. Und dann muss ich doch noch mal was zum Thema Holz sagen: Mosbacher, neues Holz. Ich bin ein bisschen traurig. Das waren immer so klare Weine, Strukturwunder, Riesling pur – völlig zerstört, nur meine Meinung. Schade.

Theo Minges holt mich aus dem Tief, sein Schäwer ist Pfälzer Riesling mit Schmackes, alles da, was ein gutes GG ausmacht, der Hölle – Untere Faulen hat richtig Pikanz, Brillanz und Biss. Das zischt! Der strahlt und darum strahle auch ich wieder. Auch Siegrists Sonnenberg zeigt viel Frische. Er könnte noch etwas komplexer sein, so finde ich ihn nur sehr gut.

Am Ende eines langen Tages ein letzter Flight. Drei mal Rebholz. Das Schicksal meint es gut mit mir. Im Sonnenschein mit pikanter Säure jetzt noch sehr verschlossen, Ganz Horn würd ich jetzt als Reparaturwein trinken wollen, Frucht, Frische und im Abgang eine tolle Mineralik/Phenolik. Und dann ein eher rauchiger unglaublich komplexer Kastanienbusch, der mir Gänsehaut macht. Werheims Kastanienbusch kommt dem nahe, reicht aber nicht ganz heran, der ‚Köppel‚ hat das Potential mal ein ähnlicher Gigant zu werden, wirkt derzeit etwas unfertig. Letzter Wein des Tages dann Kranz‘ Kalmit, der in diesem Flight nicht mithalten kann, obwohl er doch ein sehr schönes und seriöses GG ist.

Bis morgen!

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