Die Ersten Gewächse des Rheingau

Am Wochenende vor der diesjährigen Vorpremiere der Großen Gewächse des VDP war ich im Rheingau. Bei dieser Gelegenheit konnte ich die Premiere der ‚Ersten Gewächse‘ (EG) der rheingauer Nicht-VDP-Winzer besuchen. Das Bild von den 2014er EGs, das ich bei dieser Verkostung gewann, war diffus, weswegen ich zu der Veranstaltung auf Schloss Schönborn nichts im Blog veröffentlichte. Als dann das Angebot kam die Ersten Gewächse daheim für das Blog zu verkosten, musste ich keine Minute nachdenken. Schließlich hat dieses Blog seinen Namen von einem rheingauer Dialekt-Ausdruck – Schnutentunker sind so etwas wie Verkostungsschnorrer. Das Angebot von Kostflaschen aus dem Rheingau kann ich da quasi gar nicht ablehnen – Authentizität, Sie wissen schon… Die Ersten Gewächse des Rheingau weiterlesen

Alte Liebe

Meine erste professionelle Weinprobe fand bei mir zuhause statt und hatte nur einen Teilnehmer: mich. Ich hatte erst ein paar Jahre Weinerfahrung auf dem Buckel und das half ganz enorm, wie ich heute weiß. Damals wusste ich das nicht, hatte aber keine Veranlassung mich davon nervös machen zu lassen. Es war schließlich niemand da, vor dem ich mich hätte blamieren können.  Alte Liebe weiterlesen

Das Reifeverhalten von Bonn

Ich habe etwas getan, was mich eindeutig als weinverrückt charakterisiert. Ich bin frühmorgens in einen Zug gestiegen, quer durch die Republik nach Bonn gefahren, habe an einer Weinprobe teilgenommen und bin direkt in einen Nachtzug gestiegen und wieder zurück gefahren. Anlass war ein Bloggertreffen. Wenn Sie bei ‚Bloggertreffen‘ jetzt an ein paar selbsternannte Nachwuchsweinpäpste denken, die sich auf eine Rheinwiese hocken, diverse Guts- und Ortsrieslinge öffnen und dabei jede Menge selbstreferentielle Tweets und Facebookeinträge in Ihre Mobiltelefone hacken, dann haben Sie die vergangenen fünf Jahre vermutlich im Koma gelegen. Das Reifeverhalten von Bonn weiterlesen

Wiener Gemischtes GG

 

Wenn ich im privaten Rahmen Proben veranstalte und Teilnehmer das erste Mal bei mir zu Gast sind, erkläre ich immer kurz die Regeln meiner Weinveranstaltungen. ‚Du darfst‘, sage ich brav mein Sprüchlein auf, ‚jeden hier gereichten Wein grausam finden und das auch mit drastischen Worten kundtun. Ich habe die Weine nur gekauft/besorgt, nicht gemacht. Nur wenn Du übers Essen meckerst, fliegst Du raus‘. Was ich damit zum Ausdruck bringen will ist, dass ich kein Verständnis für Menschen habe, die es als Heldentat betrachten, einen Wein zu trinken, und entsprechend bin ich nicht beleidigt, wenn Wein aus meinem Bestand nicht den Geschmack meiner Mitstreiter trifft. Anders ist das dort, wo meine eigene Arbeit drinsteckt. Das Essen kann zwar auch misslingen, aber da gelten die üblichen Regeln höflichen Umgangs. Wiener Gemischtes GG weiterlesen