Die Wahrheit über die Nahe (2) – die Roten und Exoten

Machen Sie die Probe aufs Exempel: fragen Sie ihren Freundeskreis ab: ‚Nenne mir drei Weingüter von der Nahe!‘ Die Antwort dürfte erstaunlich oft lauten: ‚Dönnhoff, Emrich-Schönleber, Schäfer-Fröhlich‘, wobei letzteres häufiger durch Diel ersetzt werden dürfte, manchmal vielleicht durch Gut Hermannsberg, bei Jüngeren auch durch Tesch. Was haben alle diese Betriebe – außer Diel – gemein? Sie sind ausschließlich für Weißwein bekannt. Wenn sie überhaupt Rotwein machen, dann quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Und das ließe sich erweitern: Joh. Bapt. Schäfer, Kruger-Rumpf, Jakob Schneider, K. H. Schneider: gefühlt reine Weißweinproduzenten, haben auch diese großen Namen maximal fünf Prozent rote Reben im Portfolio und stellen sie selten auf den Probentisch.

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Gault & Millau, oder: Wenn Wein Arbeit wird

Die Mehr-als-nur-Enthusiasten und Facebookweinverfolger unter meinen Lesern wissen es schon: Ich gehöre jetzt zur Punktemeute. Deswegen war es hier einen Monat sehr ruhig. Für die Ausgabe 2018 des Gault & Millau Weinguide verkoste (und beschreibe) ich die Weine des Anbaugebietes Nahe und Teile der Ahr.  Gault & Millau, oder: Wenn Wein Arbeit wird weiterlesen

Kritik der reinen Vernunft

Gestern hatte ich die aktuelle Vinum im Briefkasten, die eine neue Ausgabe der Liste Deutschlands 100 bester Weingüter enthielt. Damit ist auch das letzte Jahres-Ranking erschienen, das Deutschlands Weingüter in Klassen einteilt. Herr Eichelmann hatte wie gewohnt den Anfang gemacht, der Gault Millau 2011 kam Ende November. Erstmals mit einer großen GG-Verkostung am Start war die deutsche Ausgabe des Falstaff-Magazins, ein Weingutsranking veröffentlicht das Magazin (noch) nicht. Die Weinwelt bot vermutlich auch eine GG-Verkostung, ich gehöre allerdings nicht zu deren Lesern und weiß es daher nicht genau. Kritik der reinen Vernunft weiterlesen

Auf der Lauer…

…liegt dieser Tage so manch meinungsstarker Forenteilnehmer und Bloggerkollege. Es ist Kritik(er)saison. Die erste Vinum nach dem Besitzerwechsel wurde bereits durch das Web 2.0 gedreht. Nach dem medialen Echo auf die GG-Vorstellungen Anfang September kam dazu eine recht deftige Metakritik. Und wenn demnächst die Riege diesjähriger Deutscher Weinführer erscheint, wird dazu das eine oder andere kritische Wort in Blogs und Foren geschrieben werden. Ein heißer Herbst ist garantiert. Auf der Lauer… weiterlesen

14 Landwirte hegen Groll

Ich habe letzte Woche mit einem Freund telefoniert, der in Diensten des Axel Springer Verlages Inhalte produziert. Er schreibt zwar noch gelegentlich für die gedruckten Erzeugnisse, in der Hauptsache arbeitet er aber für Internetseiten des Verlages. Beim Thema Web 2.0 angekommen, beichtete mir ausgerechnet der webverliebte Internetpionier, dass derzeit Zweifel an ihm nagten. Das „selbstreferenzierende Geschreibsel des Web 2.0“ wie er sich ausdrückte, erweise sich bei genauem Hinsehen als ziemlich dünn und sein Bauchgefühl wie auch einige Nutzungsstatistiken zeigten, dass immer mehr Nutzer dieses auch so sähen. 14 Landwirte hegen Groll weiterlesen